Konrad Adenauer

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Seit Juli 1995 ehrt die Stadt Köln ihren “großen” Sohn Konrad Adenauer mit diesem Bronzedenkmal.
Adenauer hat sich nicht nur um die Bundesrepublik sondern auch um die Domstadt sehr verdient gemacht :

Der am 5. januar 1876 in Köln Geborene hat nur kurz nach seinem Jurastudíum eine steile Karriere gemacht.
Nachdem er 1906 der katholischen Zentrumspartei beigetreten war und zum Beigeordneten gewählt wurde, war er bereits 1909 Stellvertretender Oberbürgermeister Kölns.
Nicht zuletzt verhalf ihm die Ehe mit seiner ersten Frau den Zugang zu den damals Angesehenen und Mächtigen des Kölner Bürgertums.
Bewährt hatte sich Adenauer während des Ersten Weltkriegs, als er die Nahrungsmittelversorgung in Köln organisierte und auch “Ersatzprodukte” erfand.
1916 starb seine erste Frau mit der er 3 Kinder hatte. 1919 heiratete er seine zweite Frau, mit der er 5 Kinder hatte.

 

Von 1917 bis 1933 war Konrad Adenauer Oberbürgermeister von Köln und verhalf der Domstadt mit fortschrittlichen Ideen und Taten zur “Metropole des Westens”:
Sowohl die forcierte Ansiedlung von Industrie und Infrastruktur, wie Ford-Werke und Rheinhafen, als auch die Umgestaltung des preußischen Festungsrings zum “Grüngürtel” fielen in seine Amtszeit als Oberbürgermeister.
Und vergessen darf man in diesem Zusammenhang auch nicht die Eröffnung der ersten Schnellstraße bzw. Autobahn 1932 zwischen Köln und Bonn.
Auch die Erneuerung von Universität, Musik- und Werkschulen hat Köln Adenauer zu verdanken.
Aber auch außenpolitisch mischte er bereits mit, als er sich für die Bildung eines Rheinischen Bundesstaates einsetzte, um dem Sicherheitsverlangen Frankreichs entgegen zu kommen und damit
eine Annexion des Rheinlandes zu verhindern.
Insbesondere den Rechten schmeckte seine Politik nicht, und so war es nicht verwunderlich, dass die Nazis nach ihrer Machtergreifung, Konrad Adenauer als Oberbürgermeister absetzten.
Während der 12-jährigen NS-Herrschaft zog sich Adenauer auf sein neues Anwesen in Rhöndorf bei Bonn zurück und zählte nach dem gescheiterten Hitler-Attentat im Juli 1944 zeitweise zum Verschwörerkreis.
Kurzzeitig wurde er sogar in Gestapo-Haft genommen.

Seiner christlich-sozialen Gesinnung blieb Adenauer auch nach dem Krieg treu und war 1948 Präsident des von den Alliierten eingesetzten Parlamentarischen Rats und damit maßgeblich Vater des Grundgesetzes.
Am 15. September 1949 wurde er zum ersten Bundeskanzler gewählt. Außenpolitisch war ihm an einer schnellen Rückerlangung der Souveränität gelegen, die seiner Meinung nach nur mit Westbindung und europäischer Integration
gelingen konnte. Auch die Aussöhnung mit Erzfeind “Frankreich” hatte für ihn hohe Priorität.


In der Innenpolitik setzte er auf Soziale Marktwirtschaft: Sozialer Wohnungsbau und die Einführung einer dynamischen Rente fallen in seine Zeit als Kanzler.
Sein Ansehen brachten ihm und seiner Partei, der CDU, bei der Wahl 1957 die absolute Mehrheit.
Doch sich verschärfender Kalter Krieg und nicht zuletzt das Zögern und die fehlende harte Positionierung gegenüber der Sowjetunion nach dem Mauerbau im August 1961 sorgten für das Schwinden seiner Autorität bei Volk und Partei.
Auch der innerparteiliche Druck auf den “Alten” in der CDU, Platz zu machen für einen Nachfolger führten zum Rücktritt von Adenauer am 12. Oktober 1963.
Adenauer starb am 19. April 1967 in Rhöndorf.

Fast “reinfallen” können wir in St. Aposteln, eine der romanischen Kirchen Kölns gleich hier neben dem Adenauer-Denkmal. Zu “normalen” Zeiten hat die Kirche auch geöffnet, also falls auf ist, sollten wir hineingehen. Es lohnt sich ! Wenn angekommen, bitte > rechts unten klicken.

Jederzeit können Sie an einem anderen Ort die “Kleine Tour” starten oder fortführen ohne irgendeine Sehenswürdigkeit zu verpassen. Falls Sie anschließend unsere “Große Tour” starten wollen, begeben Sie sich dann bitte immer zur Pfaffenpforte, dem Ausgangspunkt für die “Große Tour”.

Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: eigenes Werk
Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer, Bundesarchiv, B 145 Bild-F015892-0010 / Ludwig Wegmann / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en, via Wikimedia Commons

 

St. Aposteln

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Wenn Sie sich mal kurzfristig vom Einkaufsstress in Köln erholen möchten, bietet St. Aposteln dafür die Beste Gelegenheit.
In St. Aposteln kann man dem Großstadtlärm auf herrliche Art und Weise entfliehen und sich der Faszination dieser über 1000-jährigen Kirche hingeben.
1021 soll Erzbischof Pilgrim hier einen Kanonikerstift zu Ehren der 12 Aposteln gegründet haben.
Pilgrim ist im Westchor der Kirche begraben.

Wussten Sie, dass St. Aposteln seinen Altar bis Ende des 12. Jahrhunderts im Westchor, statt wie bei christlichen Kirchen üblich im Ostchor, hatte ?
Vorbild war nämlich die Peterskirche in Rom, die auch noch heute nach Westen ausgerichtet ist.
Aber ab 1200, nachdem ein Brand große Teile der Kirche zerstörte, wurde mit Bau des großen Ostchores nun auch die Ausrichtung gändert.
Und das war noch nicht alles: Der Ostchor wurde als “Dreikonchenchor” errichtet.
Entgegen den üblichen Anordnungen von Langhaus und Querhaus als Kreuz, wurden um den Chor herum 3 halbkreisförmige Raumteile gesetzt, die in ihrer Gesamtanordnung ein Kleeblatt ergeben,
daher auch der Begriff “Kleeblattchor”.

 

Nachdem Napoleon 1802 die Aufhebung des Apostel-Stifts verfügte, wurde in der Folge das Stiftsgebäude abgerissen.
Schwere Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erforderten den Wiederaufbau und die Neugestaltung des Innenraums.


Leider sind in der Wand- und Deckengestaltung heute kaum noch Erinnerungen an frühere Zeiten vorhanden: Es wurden mit wenig unterschiedlicher Farbe, dafür aber kräftiger und klarer Farb- und Formgebung Kriegsschäden beseitigt und St. Aposteln damit im Innern ein zeitgemäßes Aussehen verliehen.

Sehenswert ist auch der Marienaltar,der um 1500 erschaffen wurde.
Die zwölf rechts und links der Madonna angebrachten Halbplastiken wurden erst 1994 erschaffen.
Die so genannten 14 “Nothelfer” oder besser bekannt als “Schutzpatrone” von A wie “Achatius” bis V wie “Vitus” stammen aus der ehemaligen “Nothelferkapelle” und befinden sich verteilt als Skulpturen im Innenraum von St. Aposteln.
Auch der Vierungsaltar mit dem strahlenförmigen Baldachin, unter dem eine Taube den Tabernakel hält, ist eindrucksvoll.
Aus dem Jahre 1330 stammen die 12 holzgeschnitzten Figuren, die sich hinter dem Altar befinden und die die heiligen Apostel verehren.

Ein paar Schritte noch und dann sind wir am Neumarkt. Den Meisten zumeist vom Shoppen bekannt,
kann der Neumarkt doch sehr viel Historisches bieten. Seien Sie gespannt und lassen Sie uns dorthin gehen. Bei Ankunft bitte > rechts unten klicken.

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Bildquelle oben: eigenes Werk
eigenes Werk
eigenes Werk
eigenes Werk

 

Karneval

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Auf mehr als 200 Jahre Karnevalsgeschichte kann Köln zurückblicken, obwohl man bereits im Mittelalter am Vorabend der Fastenzeit ausgelassen feierte.


Erst 1823 gründete sich das „Festordnende Komitee“, der Vorgänger des “Festkomitee Kölner Karneval” , um das bunte Treiben “zu ordnen” und zu erneuern.
Seitdem gibt es organisierte und gut vorbereitete Maskenzüge und Karnevalsbälle wie die im Gürzenich.

 

Neben vielen großen Karnevalsveranstaltungen, die auch im Fernsehen übertragen werden, findet hier auch immer Anfang Januar die traditionelle Prinzenproklamation statt.


Waren es anfangs erstmal nur gut situierte Mitglieder, die im “Großen Rat” waren, so vergrößerte sich mit der Zeit die Mitgliederzahl um Vertreter vieler neuer konkurrierender Karnevalsgesellschaften.
Der Persiflage auf die Obrigkeit ist sich der Karneval zumeist treu geblieben, außer in den Schreckensjahren der NS-Herrschaft, als man in den Zügen zumeist Juden verspottete und verhöhnte.


Der Rosenmontag ist der Höhepunkt des Kölner Karnevals. Der “Zuch” startet immer an der Severinstorburg in der Kölner Südstadt und wird mit dem Wagen des Kölner Prinzen und viel Prunk, Alaaf und Kamelle beendet.

Prinz, Bauer und Jungfrau bilden das Dreigestirn. Alle 3 Protagonisten werden jedes Jahr von einer anderen Karnevalsgesellschaft gestellt. Prinz Karneval, der höchste Repräsentant des Kölner Karnevals, gibt es bereits seit 1871.

Bauer und Jungfrau folgten einige Jahre später. Während der Bauer Stand- und Wehrhaftigkeit der Kölner gegen so manche besiegte Feinde symbolisiert, steht die Jungfrau als Beschützerin Mutter Colonia und wird schon (fast) immer von einem Mann dargestellt.

Der Rosenmontagszug fiel, wie auch bereits im Corona-Jahr 2021, leider schon einige Male in seiner Geschichte aus:
Insgesamt wohl 33-mal fand der Zug wegen Krieg, Unwetter und Krisen nicht statt.


Mit Inbrunst fiebern die Jecken schon jedes Jahr ab Aschermittwoch der Sessionseröffnung entgegen.
Ab 11.11. heißt es dann wieder: “Denn wenn et Trömmelche jeit”.


Übrigens…Seit 2015 ist der Rheinische Karneval immaterielles Kulturerbe, vielleicht das einzig Schöne, was sich Köln mit Düsseldorf teilt.

Eine Geschichte der Stadt Köln

200 Jahre Kölner Karneval – Eine kleine Zeitreise durch die närrische Geschichte Kölns

Wir bleiben mit unserer nächsten Sehenswürdigkeit im Kölner 19. Jahrhundert und werden gleich das Reiterdenkmal besuchen. Gleich um die Ecke ist es. Bitte klicken Sie > rechts unten, wenn Sie angekommen sind.

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Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: Rolf Hahn, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Karneval im Gürzenich, Joeopitz, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons
Empfang für das Kölner Dreigestirn im Kölner Rathaus, © Raimond Spekking

 

Jüdisches Viertel

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Der “Schwarze Tod” , wie die Pest im Spätmittelalter ehrfürchtig genannt wurde, machte auch vor Köln nicht halt.
Insbesondere die reichen Bürger bezichtigten die Juden , die Brunnen vergiftet zu haben und Auslöser für diese “Strafe Gottes” zu sein.
Und so kam es am 23. und 24. August 1349 zu verheerenden Gewaltexzessen gegenüber der jüdischen Bevölkerung in Köln, allerdings Monate vor der eigentlichen Pestausbreitung in der Stadt:
Man hatte schon “Kunde” vom “Schwarzen Tod” in Südeuropa und Süddeutschland und schnell waren die Juden als Schuldige ausgemacht.
Denn vielen kam die Judenverfolgung zu Gute, insbesondere denen, die Kredite bei jüdischen Bankiers aufgenommen haben:

 


Seit 1266 gab es das so genannte “Judenprivileg”, das es den Juden erlaubte, fortan Geld gegen Zinsen zu verliehen.
Aber auch Jene, die den jüdischen Reichtum gerne für sich hätten, waren Anstifter und Unterstützer, die Kirche hielt sich jedoch weites gehend zurück.

Hier im ehemaligen jüdischen Viertels hat der Mob im August 1349 gewütet.

Wussten Sie, dass die Jüdische Gemeinde in Köln die älteste nördlich der Alpen ist ? Schon 331 erlaubte der damalige Kaiser Konstantin den Juden, in den Stadtrat berufen zu werden.
In der Nähe des heutigen Rathauses entstanden bis ins Mittelalter Synagoge, Hospiz, Hochzeitshaus und ca. 70 jüdische Wohnhäuser.


Mit der Gleichberechtigung und dem friedlichen Miteinander mit den Christen war es im Mittelalter allerdings zunächst vorbei: Eben habe ich Ihnen von den schrecklichen Pestpogromen 1348-1350 und den Hintergründen erzählt.
Der Großteil des Jüdischen Viertels wurde dabei zerstört.

Bis 1798 durften sich Juden im linksrheinischen Köln nicht niederlassen und so entstanden zwischenzeitlich in Deutz jüdische Gemeinden.


Erst die Preußen holten die Juden wieder zurück an die linke Rheinseite von Köln und so siedelten sich die Juden wieder hier, nun aber dezentral, an. Insbesondere der jüdischen Familie Oppenheim hat Köln viel zu verdanken, hat doch Abraham Oppenheim Ende des 19. Jahrhunderts einen Großteil der Domvollendung und den Bau einer Synagoge in der Glockengasse mitfinanziert. Bei der Erwähnung bekannter jüdischer Bürger Kölns darf man aber auch nicht Jacques Offenbach, den berühmten Komponisten, vergessen.


Wie in anderen Teilen des Deutschen Reichs wurden auch Juden in Köln während der NS-Zeit verfolgt, enteignet und getötet. Ab Oktober 1941 begann auch in Köln die systematische Vernichtung der Juden mit ersten Deportationen in Konzentrationslager.
Durch die Nazipogrome und die Bombardierungen während des Zweiten Weltkriegs waren auch die 6 Kölner Synagogen und andere Gebetshäuser weites gehend zerstört worden.


Nur ca. 8.000 der 19.000 jüdischen Bürger überlebten Naziterror und Holocaust.

Eine Geschichte der Stadt Köln

Zwischen Duldung und Verfolgung: Jüdisches Leben um 1100

An dieser Stelle des ehemaligen Jüdischen Viertels soll ab 2025 ein Museum stehen, das MiQua”:

Ober- und unterirdisch (bis hin zum Rathaus) wird dann Kölner Geschichte erlebbar werden. Auch die jüdische Geschichte der Stadt soll auf dem Gebiet des ehemaligen Jüdischen Viertels dargestellt werden.

Noch mehr zur jüdischen Geschichte in Köln können Sie hier erfahren.

Nach so viel Dramatik und sehr trauriger Geschichte und Geschichten soll es gleich aber wieder lustig werden, wenn wir 2 kölschen Originalen einen Besuch abstatten, Tünnes und Schäl. Ihnen zu Ehren hat man in Köln ein Denkmal gewidmet. Dort erzähle ich Ihnen einiges zum Schmunzeln über die Beiden. Zum Denkmal gelangen Sie, wenn Sie auf der Lintgasse (vom Alter Markt kommend) links nach Martinsviertel/Groß St. Martin abbiegen und wenige Meter weiter sich wiederum links halten und dann auf einem Innenhof ankommen. Bitte > klicken, wenn Sie angekommen sind.

Jederzeit können Sie an einem anderen Ort die “Kleine Tour” starten oder fortführen ohne irgendeine Sehenswürdigkeit zu verpassen. Falls Sie anschließend unsere “Große Tour” starten wollen, begeben Sie sich dann bitte immer zur Pfaffenpforte, dem Ausgangspunkt für die “Große Tour”.

Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: Juni 2014: Ausgrabungsgebiet, Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33463857
Bildquelle: Das Judenprivileg im Kölner Dom, Von © Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=61632828
Bildquelle: Von Autor unbekannt – eigenes Foto im EL-DE Haus, öffentliche Ausstellung, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3286677

 

St. Ursula

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11.000 Engel sollen der Legende nach Köln vor den Hunnen gerettet haben. Zuvor wurde die heilige und zutiefst christliche Ursula , eine britannische Königstochter , vom Hunnenfürsten ermordet , da sie nicht die Ehe mit ihm eingehen wollte.

Auch Ursulas Begleiterinnen wurden von den hunnischen Besatzern brutal getötet. Eine andere Überlieferung spricht von 11.000 Jungfrauen, die Ursula begleiteten. Wohl möglich waren es aber doch nur 11.

 

Aber egal welche Legende wahr ist: Zum Gedenken an das Martyrium von Ursula und ihrer Begleiterinnen errichteten die Bürger Kölns die Kirche St. Ursula und erklärten die Heilige zu ihrer Schutzpatronin.

Die Zahl 11 spielt seither eine große Rolle, sei es im Stadtwappen mit den 11 Tropfen oder als “jecke” Zahl insbesondere zur Karnevalszeit.

Eine Geschichte der Stadt Köln

Das Martyrium der Heiligen Ursula – Die Sage der Heiligen Ursula und ihre Hintergründe

Im 17. Jahrhundert wurde die Goldene Kammer in St. Ursula errichtet, bei deren Betreten einem eigentlich ein Schauer über den Rücken laufen sollte. Denn der Raum ist mit abertausenden Knochen und Schädeln “geschmückt”.

Sind es die der 11.000 Jungfrauen ? Nicht zu leugnen ist das selige Lächeln der 116 Schädel, auch als “Kölner Lächeln” bekannt.

Die menschlichen Überreste sind zu einem Gesamtkunstwerk im Barockstil geschichtet und drapiert, das fasziniert und überwältigt.

Seit dem 5. Jahrhundert diente St. Ursula in Köln als einfache Basilika . Erst nachdem man die angeblich sterblichen Überreste der 11.000 Jungfrauen , die den Märtyrertod zusammen mit Ursula starben, 1105 entdeckte, wurde zu Ehren derer 1135 eine neue romanische Basilika errichtet.

Im 13. Jahrhundert wurde der Chorraum im gotischen Stil umgestaltet. 1643 stiftete der unter Ferdinand III. tätige Reichshofrat Johann von Crane die Goldene Kammer zur Aufnahme der Gebeine. Mehr und mehr bekam St. Ursula in den folgenden Jahren barocke Umbauten.

Mit der Säkularisation ging ein teilweiser Verfall der Kirche einher, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Wiederaufbauarbeiten gestoppt werden konnte.

Auch vor St. Ursula machten die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs nicht halt , bereits seit 1942 war St. Ursula Bombenangriffen ausgesetzt. Zwar begann man zügig mit dem Wiederaufbau, jedoch dauerte es 23 Jahre bis die Kirche 1972 einiger massen in ihrem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt wurde.

Erst in den 2000er Jahren gelang eine vollständige Restaurierung

So, und das war es nun leider schon mit unserer “Kleinen Tour” durch Köln. Falls Sie an irgendeinem anderen historischen Ort als dem “Römerturm” gestartet sind, dann folgen Sie bitte der Tour bis Sie wieder an diesem Ort sind, der nächste Ort ist der “Römerturm”.

Falls Sie noch mehr Lust auf Köln verspüren und daher unsere “Große Tour” starten möchten, dann begeben Sie sich immer zur “Pfaffenpforte”. Von dort aus startet “offiziell” auch die “Große Tour”.

Spätestens für die “Große Tour” werden Sie sicherlich Fahrrad, Bahn oder Auto zur “Fortbewegung” benötigen, denn unsere Ziele sind weiter außerhalb, aber trotzdem genau so interessant wie alles, was Sie bisher von der Domstadt gesehen haben.

Und als Dankeschön für unsere Kleine Tour oder wenn Sie Lust haben, für einen guten Zweck in Köln zu spenden, können Sie hier Ihr Herzensprojekt unterstützen, Vielen Dank.

Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: eigenes Werk
St. Ursula von außen , eigenes Werk
Rundum-Blick in der Goldenen Kammer
Altar der Goldenen Kammer , eigenes Werk
Innenraum, eigenes Werk

 

Eigelsteintorburg

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Durch die Eigelsteintorburg, eine der ehemaligen 12 Kölner Stadttore, soll wohl auch Napoleon schon geritten sein.

Ihren Namen verdankt sie 2 Legenden. Die eine erzählt von Pinienzapfen, die einst die Hausdächer zierten und “Eicheln” ähnlich sahen. Die andere erzählt von einer Säule vor dem Tor, die ein Adler zierte. Das lateinische Wort dafür ist „Aquila“. Ob aus „Eichel“ oder „Aquila“ „Eigel“ wurde, kann dem heute lebhaften, frohsinnigen und oft besungenen Eigelstein eigentlich egal sein.

 

Im Mittelalter erbaut, sorgte das Eigelsteintor für die Sicherung der Stadt nach Norden hin. Während der preußischen Besatzung diente es zwischenzeitlich als Militärgefängnis. Nachdem am Ende des 19. Jahrhunderts die Stadtmauer abgerissen wurde, begann man mit der teilweisen Restaurierung im Stil von Mittelalter und Renaissance. Ab 1898 war hier dann ein historisches Museum untergebracht. Auf dem oberen Bild sehen Sie links den 1892 geschaffenen „Kölsche Boor“, den Kölner Bauer, der einst Symbol der Reichsverbundenheit der Bauern und Kölns war.

Die Eigelsteintorburg ist eines der wenigen Kölner Bauwerke, das den Zweiten Weltkrieg weites gehend ohne Zerstörung überstanden hat.

Aber zurück zu Napoleon: Am 13. September 1804 wurden er und seine Gemahlin Josephine hier als Kaiserpaar triumphal empfangen. Bereits seit Herbst 1794 besetzten die Franzosen Köln. Die französische Besatzung war auch für Köln Fluch und Segen zugleich: Insbesondere Kirchenbesitz wurde geplündert und zerstört, die Universität geschlossen. Zu verdanken hat Köln der Napoleonherrschaft u.a. die Gewerbefreiheit, das Bürgerrecht für alle und die Einführung von Hausnummern, die bekannteste ist wohl die „47 11“. Auch die Errichtung eines Zentralfriedhofs, des Melatenfriedhofs, außerhalb der Stadt fiel in die Zeit der napoleonischen Besatzung. Die Preußen verjagten am 14.1.1814 Napoleons Truppen aus Köln.

Und hier noch ein Schmankerl bezüglich Eigelstein, die Räuber erbieteten 1995 dem Eigelstein die Ehre und machten dazu einen Song, hier in einer Live-Aufnahme von 2014:

Was es mit den 11 “Tränen” im Kölner Stadtwappen auf sich hat, erfahren Sie gleich an und in der Kirche St. Ursula, unserem leider schon letzten Ziel unserer “kleinen” Tour durch Köln. St. Ursula befindet sich ca. 500 m von hier, dort angelangt drücken Sie bitte wieder >.

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Bildquelle oben: eigenes Werk
eigenes Werk

 

Hohenzollernbrücke

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Die Preußen ließen sich gleich mit 4 Reiterstandbildern an der Kölner Hohenzollernbrücke verewigen: Feierlich weihte Kaiser Wilhelm II. den Neubau am 22. Mai 1911 ein. Zwei Eisenbahnbrückenteile sollten dem stark steigenden Schienenverkehr gerecht werden, der ursprünglich mit der Dombrücke durch 2 Gleise abgedeckt wurde. Jetzt wurden es 4 Gleise. Zusätzlich wurde zunächst auch ein Straßenbrückenteil errichtet.

Symbolisch marschierten am 7. März 1936 30.000 Wehrmachtsoldaten über die Hohenzollernbrücke in das laut Versailler Vertrag entmilitarisierte Rheinland. Hitler begang damit Vertragsbruch.

 

In Kriegszeiten war die Hohenzollernbrücke wichtiger Transportweg für Soldaten und Kriegsmaterial und damit strategisch sehr wichtig. Daher sprengte auch die Wehrmacht am 6.3.1945 die Brückenpfeiler, um ein Vorrücken der Amerikaner zu verhindern. 1948 wurde sie zunächst provisorisch wieder hergestellt, jetzt aber ohne Straßenbrücke, dafür aber mit Fuß- und Radweg beidseits.

Seit 1989 gibt es einen weiteren Eisenbahnbrückenteil, um insbesondere auch den S-Bahn-Verkehr zu integrieren. Die originalen Brückenüberbauten erkennen Sie heute noch an ihren Vernietungen. Die „Neubauten“ nach dem Krieg sind verschraubt und verschweißt.

Nicht nur die Brücke soll halten, sondern auch die ewige Liebe, die man sich mit einem Liebesschloss am Brückengeländer und dem in den Rhein geworfenen Schlüssel verspricht. Seit Jahren hängen Tausende der Liebesbeweise an der Hohenzollernbrücke und sind seither eine weitere schöne Kölner Attraktion und Tradition.


Rund 50 Züge pro Stunde überqueren die Hohenzollernbrücke, die schon Krieg, Frieden und zahlreiche Liebesschwüre erlebt hat.

Mehr Interessantes zur Geschichte und zum Bau der Hohenzollernbrücke, aber auch zur Kölner Südbrücke, erfahren Sie in diesem Video:

Durch unser nächstes Ziel, der Eigelsteintorburg, soll schon Kaiser Napoleon nebst Frau triumphal gezogen sein. Sie können die ca. 1 km zu Fuß zurücklegen, aber auch die Linien 16 und 18 vom Hauptbahnhof Richtung Norden nutzen und 2 Stationen bis zum Ebertplatz fahren. Von dort aus sind es dann nur noch ca. 3 Minuten bis zur Eigelsteintorburg. Dort angekommen, bitte wieder > klicken.

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Hohenzollernbrücke nach Sprengung durch die Wehrmacht 1945, Von Bundesarchiv, B 145 Bild-P008041 / CC BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5474349
Maral Iranpour, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

 

Hauptbahnhof/Alter Wartesaal

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Kaum vorstellbar, dass an der Stelle des heutigen Kölner Hauptbahnhofs früher ein Botanischer Garten war.
1857 begann man mit den Bauarbeiten auf der damals einzigen Grünfläche in der Stadt, und bereits 2 Jahre später war der “Zentralbahnhof” fertig. 4 Kopf- und 2 Durchgangsgleise gab es zunächst.


1894 wurde ein zweistöckiges Wartesaalgebäude errichtet, wobei vorher die Gleise um 6 m angehoben wurden.
Allerdings dauerte es nicht lange bis man 1915 das Wartesaalgebäude wieder entfernte, um alle Gleise als Durchgangsgleise zu nutzen.

 

Und das war die Geburtsstunde des im Jugendstil erbauten “Alten Wartesaal”, der in einem südlichen Vordergebäude für Passagiere der 1. Klasse errichtet wurde.


Durch die günstige Lage unter den Gleisen war er weites gehend von Kriegsschäden verschont worden.
Anders erging es dem Hauptbahnhof, dieser wurde erst wieder 1957 mit neuem Empfangsgebäude komplett hergerichtet.
Ab 1975 kamen 2 S-Bahn-Gleise hinzu, und seit Ende der 90-er kann man hier auch gut shoppen und schlemmen.


Aber zurück zum “Alten Wartesaal”:
Nach 1957 wurde er hauptsächlich als Restaurant genutzt.
Alfred Biolek war Mitmieter der Räumlichkeiten von 1983 bis 2010.
Deutschlandweit bekannte Veranstaltungen und Events finden hier statt, z.B. die WDR-Mitternachtsspitzen seit mehr als 30 Jahren.
Legendär seit 2004 auch die „Lambertz Monday Night“, die von Hermann Bühlbecker, dem Printen-König aus Aachen,
jährlich mit zahlreichen Promis veranstaltet wird.
Für alle anderen kann der Alte Wartesaal als Eventlocation, Disco oder Restaurant besucht werden.
Im vorwiegend im Jugendstil erhaltenen Interieur können Sie sich super schnell in alte Zeiten zurück versetzen lassen.

Und wenn es mit dem Zug vom Hauptbahnhof z.B. Richtung Berlin oder entlang der rechten Rheinschiene geht, dann muss man mit dem Zug zwangsläufig über die Hohenzollernbrücke. Am Ziel angelangt bitte > rechts unten klicken.

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Centralbahnhof, um 1893, Von unbekannt – Uta Grefe: Köln in frühen Photographien 1847-1914, Schirmer/Mosel Verlag, München, 1988, ISBN 3-88814-294-6Scan durch — Raymond Disk. Bew. – Raimond Spekking, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=3491325
Hauptbahnhof um 1900, Von Autor unbekannt – Dieses Bild ist unter der digitalen ID ppmsca.00813 in der Abteilung für Drucke und Fotografien der US-amerikanischen Library of Congress abrufbar.Diese Markierung zeigt nicht den Urheberrechtsstatus des zugehörigen Werks an. Es ist in jedem Falle zusätzlich eine normale Lizenzvorlage erforderlich. Siehe Commons:Lizenzen für weitere Informationen., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=442768

 

Rheinschifffahrt

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Wenn Köln und Düsseldorf mal zusammen im Namen auftauchen, muss das sicherlich historisch begründet sein. Aber Spaß bei Seite:


Die Köln-Düsseldorfer, auch KD abgekürzt, ist das Urgestein der Rheinschifffahrt schlechthin und kann mittlerweile auf fast 200 Jahre Tradition zurückblicken.
Um wirtschaftlich arbeiten zu können, schlossen sich Schifffahrtsgesellschaften jeweils aus Köln und Düsseldorf 1853 zu einer gemeinsamen Gesellschaft zusammen.
Waren es zunächst fast nur Güter, die per Dampfschiff zwischen Rotterdam und Straßburg transportiert wurden, kamen ab 1867 mehr und mehr Fahrgastschiffe hinzu.
Bis 1914 waren es 32 an der Zahl mit jährlich 2 Mio. Fahrgästen.

 


Während des Ersten Weltkriegs und einige Jahre danach wurden die Schiffe sowohl als Lazarett- und Postschiffe als auch als Truppentransporter eingesetzt.
Mit den Goldenen Zwanzigern kam so richtig der Aufschwung, nun wurden auch Luxusfahrten angeboten.
Und die Flotte wurde auch mit neuen Dieselschiffen modernisiert.


Allerdings stellte erst 2008 der letzte Raddampfer seinen Betrieb ein, der Grund: die weitestgehende Zerstörung der Flotte während des Zweiten Weltkriegs und die zunächst erfolgte Instandsetzung der alten Schiffe.
Ziemlich zu schaffen machte der KD die nach dem Krieg einsetzende Konkurrenz durch billige Inlands- und Auslandsreisen sowie andere touristische Alternativen.
Daher bot die KD ab 1960 auch Rheinkreuzfahrten an, diese befinden sich seit 2000 in einer eigenen Gesellschaft getrennt vom Geschäft mit den Tagesausflügen.


Wissen Sie, warum KD-Schiffe oft am Heck die maltesische Flagge haben ? Ganz einfach: Seit 2009 ist der Heimathafen für die meisten Schiffe La Valetta auf Malta.
Heute ist die KD im alleinigen Besitz der schweizerischen “River-Advice-Gruppe” und sorgt nicht nur mit reinen Ausflugs-und Kreuzfahrten sondern auch mit zahlreichen Events auf den Schiffen für Unterhaltung an Bord auf dem Rhein zwischen Düsseldorf und Mainz und auf der Mosel.
Na dann: “KD Ahoi”.

Mehr Interessantes, auch zur Geschichte der Köln-Düsseldorfer, gibt es hier:

Vom Wasser geht es nun auf die Schiene. Aber auch dort am Kölner Hauptbahnhof kann man heute, wie auf der Kölner Weißen Flotte, Events erleben. Wir treffen uns ca. 800 m von hier gleich am “Alten Wartesaal”. Am Ziel angelangt bitte > rechts unten klicken.

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Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: eigenes Werk
Bildquelle: Rheindampferfahrt auf der Lohengrin zum 200-jährigen Firmenjubiläum von Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz im Juli 1909, Von Johann Maria Farina – Farina Archiv, CC BY 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15203694
Bildquelle: eigenes Werk

 

Stapelhaus

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Ganze 3 Tage mussten den Kölnern Waren, die mit dem Schiff transportiert wurden, zum Verkauf angeboten werden, ein ganz klarer Vorteil für die schon seit dem Mittelalter bestehende Handelsmetropole Köln:


Nicht nur die Geldbeutel der Patrizier wurden dadurch reichlich gefüllt, auch die Stadt selbst konnte durch indirekte Steuern und Gebühren für die Benutzung städtischer Anlagen durch die Verkäufer erhebliche Geldmengen einnehmen.

 


Durch die breite Auswahl an Waren konnten sich neben den Bürgern auch z.B. Handwerker Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Regionen verschaffen.
Seit jeher mussten die Waren in Köln umgeladen werden, da die Fahrrinne des Niederrheins tiefer als die des Mittelrheins war.
Und so machte Erzbischof Konrad von Hochstaden aus der “Not” eine Tugend für Köln und verlieh der Stadt 1259 das Stapelrecht. Erst 1815 wurde es abgeschafft.

Hier an der Stelle des heutigen Stapelhauses wurde zunächst Fisch im großen Stil gehandelt, später auch andere Lebensmittel und sogar Rohstoffe.
Wie viele andere Gebäude wurde das imposante Stapelhaus im Zweiten Weltkrieg zerstört und an gleicher Stelle in den 60er Jahren eine neues Gebäude errichtet, das heute Sitz der Kreishandwerkerschaft Köln ist.

Und da wir soeben schon mal vom Rhein gesprochen haben, soll es nun auch gleich an unserem nächsten Ziel um die spannende Geschichte der Kölner Rheinschifffahrt gehen. Wir gehen einfach nur kurz zum Anleger der Köln-Düsseldorfer am Rhein. Am Ziel angelangt bitte > rechts unten klicken.

Jederzeit können Sie an einem anderen Ort die “Kleine Tour” starten oder fortführen ohne irgendeine Sehenswürdigkeit zu verpassen. Falls Sie anschließend unsere “Große Tour” starten wollen, begeben Sie sich dann bitte immer zur Pfaffenpforte, dem Ausgangspunkt für die “Große Tour”.

Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: eigenes Werk

 

Groß St. Martin

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Wo einst römische Lagerhallen standen, errichtete man im Mittelalter ein Benediktinerkloster zu Ehren
Martin von Tours.


Das Kloster war der Vorgänger der romanischen Kirche Groß St. Martin in Köln.
Sie können noch heute die alten römischen Fundamente bestaunen. Sie sind großzügig freigelegt und sehr gut ausgeleuchtet.
Ein großer Stadtbrand 1150 vernichtete fast vollständig das Kloster und so benötigte man fast 100 Jahre
bis zur Fertigstellung der Basilika Groß St. Martin, wie sie sich heute größtenteils zeigt.


Von weitem erkennbar und fast schon zum Symbol der Kölner Altstadt-Silhouette ist der markante Vierungsturm.
Nur erahnen kann man hingegen den “Kleeblattchor”, der typisch für die Bauweise im Mittelalter ist.
Barock, Klassizismus und Historismus: all diese Kunstepochen hat die Kirche in ihrem Innern erlebt.

 


Groß St. Martin wurde bei mehreren Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Restaurierungsarbeiten zogen sich bis 1985 hin und vorwiegend im Historismus wurde die Innenbemalung wieder hergestellt.
Durch die fast 40-jährige Bauzeit konnte sich hier auch nach dem Krieg keine Pfarrgemeinde etablieren, und so finden nun hier hin und wieder Gottesdienste in Fremdsprachen statt.
Groß St. Martin wurde im romanischen Stil errichtet, weist aber auch viele gotische Einflüsse auf, insbesondere im Langhaus.
Sehenswert sind, neben den freigelegten Fundamenten, das Staufische Taufbecken und das Altarmosaik. 

Falls Sie erst jetzt so richtig vom Historismus hören, an dieser Stelle ein kleiner Ausflug in diese Epoche.

Wie pfiffig die Kölner schon früher waren, erfahren Sie an unserem nächsten Ziel, dem Stapelhaus. Wir gehen kurz zum Rhein runter und halten uns dann links, am Ziel bitte > klicken.

Jederzeit können Sie an einem anderen Ort die “Kleine Tour” starten oder fortführen ohne irgendeine Sehenswürdigkeit zu verpassen. Falls Sie anschließend unsere “Große Tour” starten wollen, begeben Sie sich dann bitte immer zur Pfaffenpforte, dem Ausgangspunkt für die “Große Tour”.

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Bildquelle oben: eigenes Werk
Blick durch das Mittelschiff in Richtung Altar/Ostkonche, Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1214683

 

Jan von Werth

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“Griet, wer et hätt jedonn!“, “Jan, wer et hätt jewoss!“: So die Sage von Jan, dem ruhmreichen Reitergeneral und Griet, der Marktfrau.

Auf dem Alter Markt in Köln könnt Ihr Szenen der Sage am Jan-von-Werth-Brunnen erkennen: Zunächst den betrübten Jan, nachdem er von Griet abgewiesen wurde, und dann (gegenüber) Griet , wie sie dem herausragenden Krieger, der nun nichts mehr von ihr wissen will, die Hand entgegenstreckt.

 

Seit 1884 ehrt die Stadt Köln mit diesem Denkmal auch die Verdienste von Werths. Ja, Jan von Werth gab es tatsächlich:

Unter Kurfürst Maximilian I. errang von Werth während des Dreißigjährigen Krieges beachtliche Siege gegen die Schweden und damit für die Katholische Liga.

Und so schnell sich die Siege aneinanderreihten, so rasant stieg er auch auf und schaffte es schließlich bis zum Feldmarschall. Den Namen “Franzosenschreck” verdankt er der Befreiung der Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz von den Franzosen im Jahr 1637. Wenige Jahre später gelang unter seiner Führung auch die Befreiung der Gegend um den Niederrhein und Köln von den Feinden.

Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges hin ging Jan von Werth in die Dienste des Kaisers und erhielt als Dank für seine Verdienste Grafentitel und Lehen.

Aus 3 Ehen gingen 5 Kinder hervor. Jan von Werth starb 1652 an den Folgen einer Blutvergiftung.

Mit seiner markanten Wallenstein-Uniform und der alljährlichen Aufführung der Saga von Jan und Griet an der Severinstorburg zu Altweiber ehrt das Reiter-Korps “Jan von Werth” den legendären Feldherrn.

Aus den Reihen des Reiter-Korps wurde 2020 auch das traditionelle Kölner Dreigestirn gestellt.

Jedes Jahr an Altweiber können Sie die Sage von Jan und Griet live vor der Severinstorburg erleben, immer gespielt vom Reiterkorps Jan von Werth, wie hier 2013:

Auch gar nicht weit weg von hier ist unser nächstes Ziel: Groß St. Martin, die Kirche, die auch oft in Ansichten der Stadtsilhouette von Köln zu finden ist, am Ziel bitte > klicken.

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Bildquelle oben: eigenes Werk
© Raimond Spekking
Jan-von-Werth-Brunnen angestrahlt, eigenes Werk

 

Alter Markt

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Der “Alter Markt” fand ca. 150 Jahre vor dem Neumarkt Erwähnung in den Kölner Chroniken.

Ganz früher war die hiesige Fläche sehr sumpfig, und im Mittelalter legte man den Rheinarm trocken, um hier einen Marktplatz zu errichten. Bereits im 10. Jahrhundert berichtet man von regem Markttreiben auf dem „mercatus coloniae“. Von Gewürzen und Obst und Gemüse über Tierinnereien bis hin zu Haushaltsgeräten wurde fast alles feil geboten. Neben Buden kamen später die Münzprägeanstalt und eine Brothalle hinzu. Bereits im späten Mittelalter wurden dann auch nach und nach Wohn- und Geschäftshäuser für die reichen Kölner Kaufleute und Bürger errichtet.

Sehr gefragt, da zentral gelegen, war der Alter Markt als Pranger- und Hinrichtungsstätte.

 

Der Alter Markt fungierte aber auch als Ort von Ritterturnieren.

Im 13. Jahrhundert wurde der südliche Teil vom Markt abgetrennt und hieß fortan “Heumarkt”. Dazu dann mehr, wenn wir am Heumarkt sind.

„Le grand marché à Cologne“ war er dann während der französischen Besatzung.

Von 1820 bis 1885 gab es auf dem Alter Markt bereits den Kölner Weihnachtsmarkt, der dann erst wieder ab 1977 stattfinden durfte.

Eindrucksvoll ist die ursprünglich älteste Apotheke Kölns, die Jan-von-Werth-Apotheke. Leider steht am Alter Markt 48 nicht mehr das ursprüngliche Gebäude (“Roden-Haus”), auch auf diesem Platz blieb nahezu nichts übrig nach den Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs.

2012 gaben leider die Inhaber auf, heute findest Du dort eine Chocolaterie.

Gleich erfahren Sie mehr vom ruhmreichen Reitergeneral Jan von Werth. Von hier aus müssten Sie schon den Brunnen sehen, der zu seinen Ehren erbaut wurde. Wenn Sie dort sind, dann bitte wieder > klicken.

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Roden-Haus, ehemalige “Jan-von-Werth-Apotheke”, Nikolas M. Schlage, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons