“Riefenstahl” am 24.11.2025 im ARD

"Riefenstahl" am 24.11.2025 im ARD
Bildquelle:

24.11.2025,

ARD, 22.50: Riefenstahl, Doku, 2025

“Andres Veiels und Sandra Maischbergers “Riefenstahl” feierte 2024 Premiere bei den Filmfestspielen von Venedig. Dort, wo die 2003 im Alter von 101 Jahren verstorbene “Filmemacherin der Nazis” früher Erfolge feierte. Die großartige, akribische Montage von Riefenstahls Nachlass ist schlichtweg genial.

Leni Riefenstahls Filme wie “Triumph des Willens” (1935) oder “Olympia” (1936-38) beeindrucken bis heute. Niemand, erst recht keine Frauen, die als Filmemacherinnen damals keine Rollen spielten, schoss so schöne und ästhetische Bilder. Als Muse vieler Nazi-Größen, an erster Stelle Adolf Hitler, dem sie hingebungsvolle Briefe schrieb, blieb Riefenstahl auch nach dem Ende des Regimes 1945 eine gefragte Frau. 2003 starb die Fotografin, Regisseurin, Schauspielerin und Tänzerin im biblischen Alter von 101 Jahren. Ihren Nachlass, unfassbare 700 Kisten mit Material, durfte mit Andres Veiel (“Black Box BRD”) einer der renommiertesten Dokumentarfilmer Deutschlands sortieren. Gemeinsam mit Produzentin Sandra Maischberger, die Riefenstahl selbst noch im hohen Alter interviewte, erschuf man aus Filmmaterial, Fotos und Riefenstahls akribisch mitgeschnittenen Telefonaten und Anrufbeantworter-Botschaften die faszinierende Dokumentarfilm-Collage “Riefenstahl”. In ihr entlarvt sich die Frau, die stets leugnete, von den Gräueltaten der Nazis gewusst zu haben, als eitle Geschäftemacherin und Fan nationalsozialistischer Ideale.

Premiere feierte der eigentlich knapp zweistündige Film, der für die TV-Version auf 90 Minuten gekürzt wurde, bei den Filmfestspielen von Venedig 2024. Danach lief “Riefenstahl” im Kino. Nun zeigt das Erste das Werk als TV-Premiere, die für ein Jahr auch in der ARD-Mediathek stehen wird.

Auch nach dem Krieg lebte Leni Riefenstahl übrigens gut vom ihrem zweifelhaften Ruf. Weltweit war die attraktive und auch ein bisschen diabolisch wirkende Filmemacherin ein gefragter Interviewgast, wie man in zahlreichen Ausschnitten aus Formaten wie dem CBC-Interview “Leni Riefenstahl in her own words” (1965) auch in Andres Veiels Doku bewundern kann. Auch in deutschen BRD-Talkshows war Leni Riefenstahl in den 60-ern und 70-ern zu Gast, dazu kamen Home Storys. Und wenn die Fragen kritisch wurden, konnte man – und kann man in diesem Dokumentarfilm – grandiosen Wutausbrüchen und heftigem Gezeter einer älteren Dame namens Leni Riefenstahl beiwohnen…” (prisma.de)

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