Karneval ( 1823 )

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Karneval ( 1823 )Vorlesen (nur in Deutsch)

Auf mehr als 200 Jahre Karnevalsgeschichte kann Köln zurückblicken, obwohl man bereits im Mittelalter am Vorabend der Fastenzeit ausgelassen feierte.


Erst 1823 gründete sich das „Festordnende Komitee“, der Vorgänger des “Festkomitee Kölner Karneval” , um das bunte Treiben “zu ordnen” und zu erneuern.
Seitdem gibt es organisierte und gut vorbereitete Maskenzüge und Karnevalsbälle wie die im Gürzenich.

 

Neben vielen großen Karnevalsveranstaltungen, die auch im Fernsehen übertragen werden, findet hier auch immer Anfang Januar die traditionelle Prinzenproklamation statt.

Karneval ( 1823 )


Waren es anfangs erstmal nur gut situierte Mitglieder, die im “Großen Rat” waren, so vergrößerte sich mit der Zeit die Mitgliederzahl um Vertreter vieler neuer konkurrierender Karnevalsgesellschaften.
Der Persiflage auf die Obrigkeit ist sich der Karneval zumeist treu geblieben, außer in den Schreckensjahren der NS-Herrschaft, als man in den Zügen zumeist Juden verspottete und verhöhnte.


Der Rosenmontag ist der Höhepunkt des Kölner Karnevals. Der “Zuch” startet immer an der Severinstorburg in der Kölner Südstadt und wird mit dem Wagen des Kölner Prinzen und viel Prunk, Alaaf und Kamelle beendet.

Prinz, Bauer und Jungfrau bilden das Dreigestirn. Alle 3 Protagonisten werden jedes Jahr von einer anderen Karnevalsgesellschaft gestellt. Prinz Karneval, der höchste Repräsentant des Kölner Karnevals, gibt es bereits seit 1871.

Bauer und Jungfrau folgten einige Jahre später. Während der Bauer Stand- und Wehrhaftigkeit der Kölner gegen so manche besiegte Feinde symbolisiert, steht die Jungfrau als Beschützerin Mutter Colonia und wird schon (fast) immer von einem Mann dargestellt.

Karneval ( 1823 )

Der Rosenmontagszug fiel, wie auch bereits im Corona-Jahr 2021, leider schon einige Male in seiner Geschichte aus:
Insgesamt wohl 33-mal fand der Zug wegen Krieg, Unwetter und Krisen nicht statt.


Mit Inbrunst fiebern die Jecken schon jedes Jahr ab Aschermittwoch der Sessionseröffnung entgegen.
Ab 11.11. heißt es dann wieder: “Denn wenn et Trömmelche jeit”.


Übrigens…Seit 2015 ist der Rheinische Karneval immaterielles Kulturerbe, vielleicht das einzig Schöne, was sich Köln mit Düsseldorf teilt.

Eine Geschichte der Stadt Köln

200 Jahre Kölner Karneval – Eine kleine Zeitreise durch die närrische Geschichte Kölns

Bildquellen in der Reihenfolge:
Bildquelle oben: Rolf Hahn, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Karneval im Gürzenich, Joeopitz, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons
Empfang für das Kölner Dreigestirn im Kölner Rathaus, © Raimond Spekking