“Mauerkinder – Die 60er Jahre in Berlin” am 19.03.2024 im 3SAT

Bildquelle: Holger.Ellgaard, CC BY 3.0 , via Wikimedia Commons

19.03.2024,

3SAT, 22.25: Mauerkinder – Die 60er Jahre in Berlin, Reportage, D 2018

“Mauerbau und Studentenrevolte, Beatmusik und Singebewegung, Minirock und lange Haare, freie Liebe und Drogen: Die 1960er-Jahre waren ein wildes Jahrzehnt im Schatten des Kalten Kriegs. In der Dokumentation “Mauerkinder – Die 60er Jahre in Berlin” erzählen Zeitzeugen von ihrer Kindheit und Jugend in Ost- und West-Berlin, davon, was sie trotz trennender Mauer verband und wie sie ihren Weg fanden in eine neue Zeit. In kaum einem Jahrzehnt hat sich so viel verändert wie in den 1960er-Jahren. Kinder, die damals zu Jugendlichen im geteilten Berlin heranwachsen, wollen nicht werden, wie ihre Eltern, in deren Köpfen noch Gedankengut von gestern spukt, und sie haben von der Kalten-Kriegs-Mentalität die Nase voll. Monika Joost-Liebich, die im Wedding aufgewachsen ist, erinnert sich an Tante Lotte, die im Ostteil der Bernauer Straße wohnte und nicht flüchten wollte, weil sie glaubte, dass die Mauer nur von kurzer Dauer sei. Florian Havemann wohnte in der Stalinallee – jetzt Karl-Marx-Allee. Als Kind wunderte er sich, warum die Straße plötzlich nicht mehr Stalins Namen tragen durfte. Als Sohn kommunistischer Eltern war er von der Idee des Sozialismus überzeugt, bis man ihn wegen seines Protests gegen die Zerschlagung des “Prager Frühlings” verhaftete. Roland Stelter, aufgewachsen im Berliner Wedding, weiß noch genau, wie es wegen seiner langen Haare großen Ärger mit seinem Vater gab. Schon als 15-jähriger Oberschüler engagierte er sich gegen den Vietnamkrieg und sympathisierte 1968 mit den rebellischen Studenten. Bewusstseinserweiternde Drogen lähmten später seinen revolutionären Elan. Elke Bitterhof lebte in Ost-Berlin und schockte ihre prowestlich eingestellten Eltern als sie in die FDJ eintrat und Mitglied im “Oktoberklub” wurde. Sabine Korsukéwitz, in West-Berlin aufgewachsen, wollte nicht werden wie ihre Mutter. Abhängig vom Mann zu sein, kam für sie nicht infrage. Die wilden 1960er-Jahre haben die Zeitzeugen bis heute geprägt. Gerne blicken sie auf jene Zeit ihrer Kindheit und Jugend zurück, die eine Abkehr von Autoritätshörigkeit und ein Aufbruch in eine neue Ära war. (Senderinfo)”(tvspielfilm.de)

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Christian Berkel: Ada

“In der noch jungen Bundesrepublik ist die dunkle Vergangenheit für Ada ein Buch, aus dem die Erwachsenen das entscheidende Kapitel herausgerissen haben. Mitten im Wirtschaftswunder sucht sie nach den Teilen, die sich zu einer Identität zusammensetzen lassen und stößt auf eine Leere aus Schweigen und Vergessen. Ada will kein Wunder, sie wünscht sich eine Familie, sie will endlich ihren Vater – aber dann kommt alles anders.

Vor dem Hintergrund umwälzender historischer Ereignisse erzählt Christian Berkel von der Schuld und der Liebe, von der Sprachlosigkeit und der Sehnsucht, vom Suchen und Ankommen – und beweist sich einmal mehr als mitreißender Erzähler.” (amazon)