„8mm DDR“ am 12.12.2023 im MDR

Bildquelle: Von Photo by CEphoto, Uwe Aranas or alternatively © CEphoto, Uwe Aranas, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39150737

12.12.2023,

MDR, 22.10: 8mm DDR, Doku, D 2017

„Etwa 100.000 Amateurfilmer drehten in der DDR unzählige Filmminuten auf 8mm, Super 8 oder sogar 16mm. Diese ganz privaten Zeugnisse der DDR-Kulturgeschichte erzählen – mal linientreu, mal harmlos, mal versteckt erotisch, mal subversiv vom Leben in der DDR. Vieles von dem, was gedreht wurde, fiel unter die staatliche Kontrolle der 500 Filmclubs. Aber eben nicht alles: Es entstanden auch Filmbilder abseits ideologischer Vorgaben, auf Filmrollen, die „übrig“ waren. Weil es die nicht im Überfluss gab, wurde jede Filmsekunde überdacht, abgewogen und kurz gehalten. Lange Filmstrecken sind die Ausnahme, man musste sparsam sein und genügsam mit dem auskommen, was zur Verfügung stand. Gerade deshalb bieten diese Filme eine ganz pointierte andere Sicht auf den DDR-Alltag, die sich den Kameras des DDR-Fernsehens entzog: Privatheit. Hochzeiten mit Familie und Freunden. Schrebergärten als Rückzugsorte, Wassersport mit selbstgebauten Surfbrettern. Reparaturen Marke Eigenbau. Anfang der siebziger Jahre heißt der erste Mann im Staat nicht mehr Ulbricht sondern Honecker. Der neue SED-Chef verspricht, den Lebensstandard der Ostdeutschen spürbar zu heben. Der Wohlstand wächst und auch ideologisch lockert die Partei die Zügel. Wir begleiten mit den Amateurfilmern unter anderem das Kollektiv des VEB Thüringer Obertrikotagen Kombinat Apolda beim Betriebsausflug nach Dresden, den Ingenieur Dieter Fickert zum Camping auf Rügen und besuchen wilde Studentenpartys im Jugendklubhaus Vorwärts in Karl-Marx-Stadt. Was aus diesem vielstimmigen Chor der Amateurchronisten entsteht, ist nicht weniger als ein authentisches, ungeschöntes Bild der DDR-Wirklichkeit – ein Blick in den Alltag Ost in all seinen Facetten. (Senderinfo)“ (tvspielfilm.de)

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„Ewiges Eis im Kalten Krieg“ am 13.12.2023 im MDR

Bildquelle: Von Rainer Lippert - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9831299

13.12.2023,

MDR, 21.15: Ewiges Eis im Kalten Krieg, Doku, 2020

„Geheimnisvolle, vermooste Steinmauern im tiefen Fichtenwald, verrostete Stahlgerüste, die Reste von Scheinwerfern – in dieser vergessenen Kulisse unterhalb des Rennsteigs im Thüringer Wald beginnt Sven Voss seine exklusive Spurensuche über eines der ungewöhnlichsten Bauwerke Mitteldeutschlands. Zum ersten Mal spricht der frühere starke Mann des DDR-Leistungssports, Thomas Köhler, über das Projekt. Es war neu, innovativ, es wurde Ende der 1960er Jahre berechnet von einem der ersten Großrechner der DDR. Die Bauweise war gänzlich unbekannt, die allesamt blutjungen Projektanten und Architekten betraten Neuland. Niemand hatte so etwas vorher in der Theorie entworfen. Entstehen sollte eine eisige Rennstrecke aus künstlichem Eis mit 14 teils riesigen Kurven, manche, wie die legendäre Kurve 13, mehr als sechs Meter hoch. Dazu eine gigantische Kühlanlage für den über 1,3 Kilometer langen Eiskanal, mit einer Eisfläche, groß, wie ein Fußballfeld, gekühlt von 39 Tonnen giftigen Ammoniaks in Stahlrohren von sage und schreibe 45 Kilometer Länge. Die Kühlanlage entsteht mitten in der Wildnis des Thüringer Waldes, doch genau im Trinkwassereinzugsgebiet für den halben Süden Ostdeutschlands. Ein mehr als 30 Millionen Mark teures Risiko, aber das ist es dem Staat wert: Die Rennstrecke ist die Antwort der DDR-Partei- und Sportführung auf die erste Kunsteisbahn der Welt – die in der BRD gebaut worden ist. Waffengleichheit im Kalten Krieg. Es geht um Medaillen, Nation, Hymne und Flagge, und heute weiß man: die Olympische Wintersportgeschichte der DDR wäre gänzlich anders verlaufen, hätte es diese Rennstrecke nicht gegeben. Sven Voss spricht in den Wäldern Thüringens exklusiv mit den wenigen noch lebenden Zeitzeugen eines der spektakulärsten Sport-Bauwerke Deutschlands.“ (prisma.de)

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„Trauma „Tripperburg“ – Gewalt gegen Frauen in der DDR“ am 11.12.2023 im ARD

Bildquelle: Eingangsbereich zum Städtischen Krankenhaus, 1958 in Berlin-Buch, auf dem Gelände befand sich auch eine "Tripperburg", Von Bundesarchiv, Bild 183-54783-0001 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5354772

11.12.2023,

ARD, 23.35: Trauma „Tripperburg“ – Gewalt gegen Frauen in der DDR, Dokumentation, D 2023

„Sie wurden als „Herumtreiberinnen“ diffamiert, wegen angeblicher Geschlechtskrankheiten in Kliniken gesperrt und dort Opfer sexualisierter Gewalt. Zwei Frauen (Angelika Börner, 1965) berichten von ihrem Trauma.“ (tvspielfilm.de)

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„Wende im Eis – Die letzten DDR-Antarktisforscher“ am 26.11.2023 im MDR

Bildquelle: Von Prof. Dr. Steffen Wagner - Eigenes Werk, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=132548745

26.11.2023,

MDR, 22.20: Wende im Eis – Die letzten DDR-Antarktisforscher, Dokumentation, D 2020

„Es soll das größte Abenteuer ihres Lebens werden: Ein Forschungsaufenthalt in der Antarktis. 13 DDR-Wissenschaftler und Techniker brechen 1989 von Ostberlin zur Forschungsstation Georg Forster auf. Dass sich ihr Leben, ihre Heimat während dieser Expedition von Grund auf verändern würde, ahnten sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Nach dem Fall der Mauer bleibt die Gruppe noch bis Mai 1991 im ewigen Eis, fern von den Entwicklungen in der Heimat. Doch der deutsche Vereinigungsprozess wird auch in der Antarktis am 3. Oktober mit Flaggenwechsel und Zapfenstreich vollendet. In der antarktischen Sturmnacht wird auf dem Dach der Station unter Singen der beiden Nationalhymnen die alte Flagge eingeholt und die neue gehisst. Eine Trompete erklingt. Die Deutschen begrüßen zusammen mit ihren Polarnachbarn – den Sowjets und den Indern – das neue Land. In den ersten Monaten mit dabei: ein Kamerateam der DEFA. Wie in einem Brennglas vollzieht sich auch in der Antarktis ein erhebender und gleichzeitig schmerzhafter Prozess. An ihren Forschungsaufgaben halten die DDR-Wissenschaftler fest. Vor allem an ihrem Ozonprogramm, mit dem sie sich in den 80er Jahren internationale Anerkennung verschafft haben. Die Georg Forster Station verfügt als einzige der Welt über langjährige Messreihen, die den Nachweis über die zeitliche und vertikale Ausdehnung des Ozonlochs bringen. Bis heute greifen Wissenschaftler aus aller Welt auf diese Daten zurück. Die DDR betrieb wichtige Forschung am Südpol. Auch wenn die Georg Forster Station zu Beginn ein Politikum zu Zeiten des Kalten Krieges war. Es ging um internationale Anerkennung der DDR und die Stärkung des sozialistischen Lagers am Südpol. Als die Männer schließlich im Frühjahr 1991, nach eineinhalb Jahren zurückkehren, kommen sie in einem fremden Land an. Viele Forschungsergebnisse der letzten DDR-Expedition wurden nicht ausgewertet. Mit einigen arbeiten heute Wissenschaftler auf der ganzen Welt weiter. Die Station Georg Forster gibt es nicht mehr. Von 1993-1996 wurde sie abgetragen und landete auf dem Schrotthaufen der Weltgeschichte. Wie schauen die DDR-Polarforscher heute, nach 30 Jahren, auf dieses Stück Geschichte, auf den Mauerfall und die Wiedervereinigung, die sie aus der Ferne mit einem anderen Blick erlebten? Der Film rekonstruiert anhand von Zeitzeugenberichten, Tagebuchauszügen, Briefen, Filmmaterial, grandiosen Landschaftsaufnahmen vom Ort der Handlung und einmaligen Fotos die Gedanken und Gefühle, die Forschungsexpeditionen und die Folgen der Zehntausende Kilometer entfernten Ereignisse auf die kleine DDR-Expedition mitten im ewigen Eis. Skurril, ernsthaft, unterhaltsam und exklusiv. Ein Kammerspiel vom anderen Ende der Welt an einem Wendepunkt der Weltgeschichte. (Senderinfo)“ (tvspielfilm.de)

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„Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.“ am 26.11.2023 im MDR

Bildquelle: Gabriele Stötzer (ehem. Kachold) (1987), Von Günter Prust - http://www.foto-prust.de, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22867411

26.11.2023,

MDR, 23.05: Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR., Dokumentation, D 2022

„Sie wollten „leben, lachen und Spaß haben“, doch ihre Kunst wurde von der Staatsmacht in der DDR als Provokation empfunden. Ihre Fotos erzählen vom Widerstand gegen die Unterdrückung. Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer wurden bespitzelt, bedroht und inhaftiert. In dieser Doku sprechen sie über die Wunden, die sie erlitten haben, vor allem aber über ihre Bilder, die bis heute tief berühren.“ (tvspielfilm.de)

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„Das Ende der DDR“ am 11.11.2023 im NTV

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1989-1218-037 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5347703

11.11.2023,

NTV, 16.10: Das Ende der DDR, Dokumentation, D 2019

„Schon Wochen vor der Wende fliehen Tausende DDR-Bürger in die westdeutschen Botschaften in Prag und Budapest, andere gehen auf die Straße, um bei Demonstrationen ihrem Frust endlich eine Stimme zu geben. Mit allen Mitteln versuchen die Machthaber, die Entwicklung zu stoppen. Die Dokumentation blickt auf die Woche der Wende zurück und erzählt von den dramatischen Ereignissen, die sich rund um das Ende der Diktatur abgespielt haben. (Senderinfo) “ (tvspielfilm.de)

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Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück

Was ist der Inhalt von „Die Möglichkeit von Glück“ von Anne Rabe ?

„»Dieses Buch ist so mitreißend, feinsinnig und schonungslos, dass es mich einfach nicht loslässt.« Alena Schröder

In der DDR geboren, im wiedervereinigten Deutschland aufgewachsen. Als die Mauer fällt, ist Stine gerade einmal drei Jahre alt. Doch die Familie ist tief verstrickt. In ein System, von dem sie nicht lassen kann, und in den Glauben, das richtige Leben gelebt zu haben. Bestechend klar und kühn erzählt Anne Rabe von einer Generation, deren Herkunft eine Leerstelle ist.

Stine kommt Mitte der 80er Jahre in einer Kleinstadt an der ostdeutschen Ostsee zur Welt. Sie ist ein Kind der Wende. Um den Systemwechsel in der DDR zu begreifen, ist sie zu jung, doch die vielschichtigen ideologischen Prägungen ihrer Familie schreiben sich in die heranwachsende Generation fort. Während ihre Verwandten die untergegangene Welt hinter einem undurchdringlichen Schweigen verstecken, brechen bei Stine Fragen auf, die sich nicht länger verdrängen lassen. Anne Rabe hat ein ebenso hellsichtiges wie aufwühlendes Buch von literarischer Wucht geschrieben. Sie geht den Verwundungen einer Generation nach, die zwischen Diktatur und Demokratie aufgewachsen ist, und fragt nach den Ursprüngen von Rassismus und Gewalt.

»Eine junge Frau will die Gewalt verstehen, die ihre Familiengeschichte durchdringt – und entlarvt dabei die brutale Selbstlüge einer ganzen Elterngeneration. Wie Anne Rabe eine eigene Sprache für diese Sprachlosigkeit findet – das ist ganz große Kunst.« Alena Schröder
“ (amazon.de)

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Carsten Gansel: Ich bin so gierig nach Leben – Brigitte Reimann: Die Biographie

Was ist der Inhalt von „Ich bin so gierig nach Leben – Brigitte Reimann: Die Biographie“ von Carsten Gansel ?

„Wie aktuell wirkt aus heutiger Sicht dieses unangepasste Leben einer Schriftstellerin, die vielen als Femme fatale galt, vor allem aber eine moderne, selbstbestimmte Frau und vielseitige Autorin war. Während ihre Ehen scheiterten, hielt sie auch in schwierigsten Lebensphasen an ihrer schriftstellerischen Arbeit fest. Sie engagierte sich politisch und blieb sich doch stets treu gemäß dem Grundsatz: »nur nicht schweigen, nur nicht schweigend Falsches mit ansehen, und dadurch es billigen«.

Carsten Gansels umfassende Biographie liefert die spannende Neubewertung des Lebens einer Schriftstellerin in seinen Höhen und Tiefen und eines komplexen Werkes, das derzeit international entdeckt und gefeiert wird.

»Brigitte Reimann gelingt es, die berauschende, unmögliche Verlockung Wirklichkeit werden zu lassen: die eigenen Ideale zu leben.« The New Yorker

Mit bislang unbekanntem Archivmaterial, auf zahlreichen Interviews mit Weggefährt:innen basierend.

»Eine aufregende, seltsamerweise übersehene Autorin, deren Bücher in Deutschland nie vergriffen waren und die es dennoch neu zu entdecken gilt.« The Guardian

»Was Reimanns Romane groß und schön und umwerfend macht, sind ihre Frauenfiguren. Die sind so naiv, selbstbewusst, um keine Antwort und Widerrede verlegen, sinnlich und intelligent, dass man nur staunen kann.« FAS“ (amazon.de)

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Peter Wensierski: Jena-Paradies

Was ist der Inhalt von „Jena-Paradies“ von Peter Wensierski ?

„Freitag, 10. April 1981: In Jena steigt der 23-jährige Matthias Domaschk in den Schnellzug nach Berlin. Er will zu einer Geburtstagsfeier. Doch er kommt nie an, denn der vollbesetzte Zug wird in Jüterbog gestoppt, Matthias und drei weitere Jenaer festgesetzt. Zwei Tage später ist er tot, nach einem Verhör in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera. Was ist damals geschehen?

Fesselnd erzählt Peter Wensierski das Drama der letzten Stunden im Leben eines jungen Mannes, der auf der Suche nach sich selbst und einer lebenswerten Gesellschaft ist. Wie Teile eines Puzzles lassen überraschende Rückblenden in sein Leben das Bild einer unangepassten Jugend in einer Diktatur entstehen. Der Blick hinter die Kulissen des autoritären Machtapparates offenbart Erschreckendes und zeigt, wohin die Spaltung einer Gesellschaft in Freunde und Feinde letztlich führen kann.“ (amazon.de)

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Der RGW , ein Bollwerk und Wirtschaftsbündnis gegen den Westen.

Bildquelle: Von ??????? ???????? - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73626826

„Der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) war das Wirtschaftsbündnis der sozialistischen Staaten. Anfangs sollte er die sowjetische Kontrolle über die Ostblock-Staaten festigen, später stand „internationale sozialistische Arbeitsteilung“ im Vordergrund. Die DDR lieferte Robotron-Computer, Eisenbahnwaggons, Maschinen und Schiffe, die Tschechoslowakei ihre berühmten Tatra-Straßenbahnen und die Sowjetunion billiges Erdöl. Am 28. Juni 1991 wurde das Zwangsbündnis aufgelöst.

1948 erreichte die KP-Führung in Moskau eine sie sehr beunruhigende Nachricht. Einige osteuropäische Staaten würden die Absicht haben, sich am amerikanischen Wiederaufbauprogramm, dem Marshallplan, zu beteiligen: Ungarn, die Tschechoslowakei und Polen. Moskau fürchtete um seinen Einfluss in seinem Machtgebiet. Und so hatte Außenminister Molotow bereits Monate zuvor verkündet: Kein sozialistisches Land wird Geld aus den USA annehmen. Den drei Staaten wurde nun noch einmal strikt untersagt, dem Marshallplan beizutreten.

Um zu verhindern, dass die sowjetischen Vasallenstaaten in Osteuropa ihre Annäherung an den Westen fortsetzen, beschloss Josef Stalin die Gründung eines sozialistischen Wirtschaftspaktes. Bereits am 25. Januar 1949 war es soweit. In Moskau unterzeichneten die UdSSR, die Tschechoslowakei, Polen, Rumänien, Ungarn und Bulgarien die Gründungsurkunde des RGW, des „Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe“. Durch ein System der „internationalen sozialistischen Arbeitsteilung“ und einer aufeinander abgestimmten Planung sollten die RGW-Staaten wirtschaftlich gestärkt werden. Die Zauberformel lautete: sozialistische ökonomische Integration…“

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Vom offenen wie perfiden zum versteckten Antisemitismus in der DDR

Bildquelle: amazon.de

„Antisemitismus hat bekanntlich eine lange Tradition in Deutschland. Trotz der brutalen Verbrechen an Juden und Jüdinnen durch die Nationalsozialisten besteht er bis heute fort, wie das Attentat auf die Synagoge in Halle 2019 beweist. Ganz weg war Antisemitismus eben nie – auch wenn genau das zu DDR-Zeiten behauptet wurde. Die Realität sah anders aus: Enteignungen, staatliche Repressionen und antizionistische Propaganda prägten das Leben der jüdischen Bevölkerung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Sowjetische Militäradministration eine rigorose Entnazifizierung durch. Tausende ehemalige NSDAP-Mitglieder und NS-Verbrecher wurden enteignet, ihrer Ämter enthoben, in Speziallagern inhaftiert oder zum Tode verurteilt. Damit war die Sache für die sozialistische Führung klar: Faschismus und Antisemitismus, das gibt es bei uns nicht mehr. Doch die DDR wurde diesem Anspruch nicht immer gerecht.

1949 aus der sowjetischen Besatzungszone gegründet, organisierte sich die Deutsche Demokratische Republik nach sowjetischen Vorbild: Gewalteneinheit, Planwirtschaft und antifaschistische Ideologie. Die Eigentumsverhältnisse wurden sozialistisch umgestaltet, „kapitalistisch“ geführte Betriebe und Einrichtungen verstaatlicht und Großgrundbesitzende enteignet. Dementsprechend fand auch keine Rückerstattung geraubten jüdischen Eigentums statt – die Wiederherstellung von Privateigentum wäre schließlich nicht mit dem Prinzip des Volkseigentums zu vereinbaren gewesen….“ (mdr.de)

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Silvester im Sommer: Die Währungsunion 1990 in der DDR

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1990-0706-400 / Kasper, Jan Peter / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5425672

„In der Nacht zum 1. Juli 1990 ersetzte die westdeutsche Währung die DDR-Mark. Den Umtauschkurs von weitgehend 1:1 hatten ostdeutsche Demonstranten erzwungen – trotz Warnungen, die sich bewahrheiteten.

Auf das Wort muss man erst einmal kommen: „Währungssilvester“. Dabei ist es ungewöhnlich treffend. Mitten im Jahr 1990, in der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli, feierten die meisten der mehr als 16 Millionen Menschen in der DDR das Ende ihres eigenen Geldes. Um Mitternacht knallten Sektkorken und Feuerwerkskörper, Autos rollten in allen ostdeutschen Städten im Korso hupend durch die Straßen und zahllose Menschen jubelten. Auf dem Berliner Alexanderplatz drängelten sich schon seit Stunden Tausende Kunden ungeduldig vor der erst kurz zuvor eingerichteten Filiale der Deutschen Bank. Ihre Tore sollten, das war angekündigt, um Punkt 0 Uhr öffnen, in der ersten Minute des neuen Tages, um der Weltöffentlichkeit zu zeigen, wie DDR-Bürger ihr erstes Westgeld abheben.Der Andrang war enorm, die Scheiben der Eingangstüren splitterten, mehrere Wartende erlitten im Gewühl Schwächeanfälle…“ (welt.de)

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