Eiszeit zur Sommerzeit: Vom deutsch-deutschen Zerwürfnis bei Start der Sommerzeit 1980

Bildquelle: Von Daniel FR, Plenz - Original by Daniel FR, SVG by Plenz, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1837016

„Zeitumstellung – ein Thema, das schon immer heiß diskutiert wurde. Auch im deutsch-deutschen Verhältnis sorgte es seinerzeit für heftige Irritationen. Das erste Mal wurde die Zeit am 6. April 1980 umgestellt, als die DDR die Sommerzeit einführte. Als sie das „Experiment“ aber bereits nach dem ersten Jahr für gescheitert erklärte, löste das eine vorübergehende Eiszeit zwischen den beiden deutschen Staaten aus…“ (mdr.de)

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Der Marshallplan, nicht nur Bollwerk gegen den Kommunismus

Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 183-20671-0014 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons

„Knapp drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verabschiedet der US-Kongress am 3. April 1948 mit großer Mehrheit ein Gesetz, dessen etwas bürokratisch klingender Titel „Foreign Assistance Act“, Auslandshilfegesetz, nur Experten etwas sagen dürfte. Noch am selben Tag folgt die Unterschrift von US-Präsident Harry S. Truman. Das Gesetz ist Teil des European Recovery Program (ERP), des europäischen Wiederaufbauprogramms – und wird allgemein als Marshallplan bezeichnet.“ (ndr.de)

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Der tragisch geendete Kampf von Otto John gegen die NS-Seilschaften

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-25876-0001 / Heilig, Walter / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5665308

„Der Andrang im „Haus der deutschen Presse“ war überwältigend. Es gab eine Sensation zu bestaunen. Vor den Ostberliner Journalisten trat an diesem Sommertag kein Geringerer auf als der Chef des westdeutschen Verfassungsschutzes, ein Mann namens Otto John. Als er zu reden begann, wurde es vollkommen still an diesem 11. August 1954. Er klagte an: Die Minister um Kanzler Konrad Adenauer seien „Kriegstreiber“. Otto John beschrieb eine „Renazifizierung in Westdeutschland“ sowie einen „neuen Kreuzzug gegen den Osten“. Zu solchen Zuständen könne er nicht länger schweigen, sagte er. Daher sei er der Stimme seines Gewissens gefolgt – und in die DDR übergelaufen.“ (sueddeutsche.de)

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Angriff auf die Pressefreiheit: Die „SPIEGEL-Affäre“

Bildquelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Fotograf: Willy Pragher, CC BY 3.0 DE , via Wikimedia Commons

„Im Hamburger Pressehaus herrscht Hektik am Abend des 26. Oktober 1962, ein Freitag: Die Produktion der neuen „Spiegel“-Ausgabe läuft auf Hochtouren. Doch um 21.30 Uhr dringen, angeführt von Staatsanwalt Siegfried Buback, Fahnder des Bundeskriminalamts in die Redaktionsräume ein. Sie haben einen Durchsuchungsbeschluss und sieben Haftbefehle gegen führende Mitarbeiter des Nachrichtenmagazins mitgebracht. Der Vorwurf lautet: Landesverrat. Es geht um die Titelgeschichte vom 10. Oktober 1962. „Bedingt abwehrbereit“ hat der „Spiegel“ sie überschrieben…


…Detailliert zitieren die Autoren Conrad Ahlers und Hans Schmelz aus einem Planspiel der NATO, dem Manöver „Fallex 62″. Auf 16 Seiten sezieren sie recht trocken die strategische Politik des damaligen Verteidigungsministers Franz Josef Strauß und kommen zu einem vernichtenden Ergebnis: Die noch junge Bundeswehr ist für einen Atomkrieg in Mitteleuropa nicht gerüstet. Ein Angriff der Ostblock-Staaten wäre für Millionen Bundesbürger der sichere Tod…“

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Die Entführung von Peter Lorenz und ihr unblutiges Ende.

Bildquelle: Von CDU - Diese Datei wurde Wikimedia Commons freundlicherweise von der Konrad-Adenauer-Stiftung im Rahmen eines Kooperationsprojektes zur Verfügung gestellt., CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30227866

„Um die Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz unblutig zu beenden, begleitete der Pastor und Ex-Senator Heinrich Albertz im März 1975 fünf freigepresste Linksextremisten. Im Jemen erhielt er das entscheidende Codewort.

Es gibt Aufgaben, bei denen man nur verlieren kann. Einen solchen unglücklichen Auftrag übernahm Heinrich Albertz am 3. März 1975. Morgens an diesem Mittwoch bestieg der 60-jährige Pastor und frühere Regierende Bürgermeister von West-Berlin am Frankfurter Flughafen eine Boeing 707 der Lufthansa. Mit an Bord gingen (außer der Besatzung) nur fünf Linksextremisten, die im Austausch mit dem am 27. Februar in West-Berliner entführten CDU-Politiker Peter Lorenz freigelassen wurden…“ (welt.de)

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Tod in der Badewanne: das grausige Ende der Barschel-Affäre.

Bildquelle: Uwe Barschel, Wahlplakat 1987, Von CDU - Diese Datei wurde Wikimedia Commons freundlicherweise von der Konrad-Adenauer-Stiftung im Rahmen eines Kooperationsprojektes zur Verfügung gestellt., CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30231150

„…“Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind“. Der Mann wirkt fahrig. Mühsam ringt er nach Fassung, wirkt unendlich angestrengt, sich als Herr der Lage zu präsentieren.
Es ist der 18. September 1987. Uwe Barschel unterstreicht mit seinem persönlichen Ehrenwort und eidesstattlichen Versicherungen, dass die Vorwürfe gegen ihn nicht gerechtfertigt seien.

Mit dem Rücken zur Wand versucht Uwe Barschel mit einer einmaligen Tour de Force ein letztes Mal, die Fassade des rechtschaffenen Politikers zu wahren, die Vorwürfe als Verleumdungen abzutun und das Vertrauen der von ihm beschworenen „Bürgerinnen und Bürger des Landes Schleswig-Holstein zurückzugewinnen.Einen Monat später hat er alles verloren: Ruf, Ehre, Karriere und sein Leben. Uwe Barschel ist tot…“

(planet-wissen.de)

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Erst die Auschwitz-Prozesse sorgten für das „öffentliche Grauen“

Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 183-V02835 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons

Ziemlich spät begannen in Deutschland Prozesse gegen Hauptverantwortliche des Holocaust.
Ebenso wurde jahrelang darum gestritten, welches Recht anzuwenden ist, und die Mehrheit der Deutschen hatte sowieso in den Nachkriegsjahren große Mühe, die Verbrechen an Millionen Juden und NS-Gegnern überhaupt zu akzeptieren.
Erst am 20.Dezember 1963 begann der erste Prozess gegen Holocaust –Täter, bekannt auch unter dem Namen „Auschwitz-Prozess“. Im KZ Auschwitz wurden nämlich die meisten Juden ermordet.

Bis 1968 beschäftigte sich das Schwurgericht in Frankfurt/Main in 2 weiteren Prozessen mit der juristischen Aufarbeitung des Holocaust.

Noch bis in die Gegenwart wird gegen ehemalige SS-Männer, Ärzte und „Verwalter“ des Holocaust ermittelt. Dies ist nur wegen der 1979 erfolgten Aufhebung der Verjährungsfrist für Mord möglich gewesen.

So wurde der erste Auschwitz-Prozess vorbereitet

Nachdem 1950 die alleinige Strafverfolgung von Taten an Deutschen aufgehoben wurde, konnten fortan auch Verbrechen an „Nichtdeutschen“ verfolgt werden, so also auch an Juden, Sinti und Roma.
Immer mehr ehemalige SS- und Wachmänner sowie Wehrmachtsangehörige sagten gegenüber der Justiz aus und belasteten damit auch die Haupttäter. Größtenteils geschah dies auch für die eigene Entlastung.
Darüber hinaus  liefertzen aber auch KZ-Häftlinge und Überlebende des Holocausts wichtige Zeugenaussagen und sehr belastende Dokumente.
Aus diesem Grunde wurde in Ludwigsburg 1958 eine Zentralstelle eingerichtet, die weitere Ermittlungen führte und Vernehmungsprotokolle sowie sämtliche Vorwürfe und Beweise sammelte und sicherte.
Insbesondere Fritz Bauer, hessischer Generalstaatsanwalt, sorgte dafür, dass diese Einzelverbrechen in einem „Sammelprozess“ in Frankfurt/Main verhandelt wurden.
Hartnäckig setzte er sich für das Zustandekommen der Auschwitz-Prozesse und die Aburteilung der Täter ein und sorgte somit auch für die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust.
Bis es 1963 zum Prozess kam vergingen 4 Jahre. In dieser Zeit wurden weitere Beweismittel, wie Erschießungslisten, Anordnungen, Urkunden und Zeugenaussagen gesammelt.

Die 3 Auschwitz-Prozesse

360 Zeugen, 19 Verteidiger, 3 Richter, 4 Staatsanwälte und 3 Nebenkläger waren am ersten Auschwitz-Prozess beteiligt, bei dem 22 ehemalige NS-Täter angeklagt waren.
Sie alle belasteten weder sich selbst noch die Mitangeklagten. Angeklagte und Verteidiger beriefen sich immer wieder auf den so genannten „Befehlsnotstand“.
Insbesondere den Zeugen und Opfervertretern fielen die Aussagen vor Gericht sehr schwer. Auch das Publikum war oft von Bestürzung gezeichnet.
Um die vorgelegten Beweismittel zu evaluieren, war auch ein Termin vor Ort in Auschwitz notwendig.
Insgesamt 154 Tage dauerte die Beweisaufnahme, die Plädoyers der Anklage 22 Tage.
Am 19. August 1965 wurden in 2 Tagen die Urteile verkündet: 3 Freisprüche, 6 lebenslange Zuchthausstrafen und 11 Freiheitsstrafen zwischen 3 ½ und 14 Jahren.
2 Angeklagte konnten sich dem Prozess aus Krankheitsgründen entziehen.
Lediglich ein Angeklagter wurde nach Revision freigesprochen, die anderen Urteile wurden bestätigt.
Nur knapp 1 Jahr dauerten jeweils die darauf folgenden Auschwitz-Prozesse mit zumeist langen Zuchthausstrafen.

Verfolgung und Verurteilung der Täter im Ausland

Bis 2018 gab es in Deutschland weitere „“kleinere““ Auschwitz-Prozesse gegen zumeist einzelne SS-Helfer und Täter.
Wesentlich schneller begann man in Polen und Israel mit der Verfolgung und Verurteilung der Verbrecher. Sehr oft wurden diese dort zum Tode verurteilt.
Insbesondere der in Israel stattfindende Prozess gegen Adolf Eichmann, der die Vernichtung der Juden und damit den Holocaust als Chef des Reichssicherheitshauptamtes organisierte, sorgte für internationales Aufsehen.
Spektakulär war seine Festnahme in und Entführung aus Argentinien durch den israelischen Geheimdienst Mossad.
Fritz Bauer soll Israel entscheidende Hinweise zum Aufenthaltsort Eichmanns genannt haben.

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Die Hamburger Sturmflut von 1962: Ein immer noch wirkendes Trauma

Bildquelle: Gerhard Pietsch, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

„Vincinette“ klingt eigentlich auf den ersten Blick nicht nach Bedrohung oder Unheil, doch dieses Tief sorgte in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 für die schwerste Sturmflut, die Hamburg je erlebt hatte. 315 Menschen starben während der Hamburger Sturmflut 1962.

Chronologie der Ereignisse

Bereits am Vormittag des 16. Februar herrschen in der Elbestadt schwere Sturmböen von teilweise über Stärke 12. Der Sturm drückt das Wasser regelrecht Richtung Festland und Stadt, Feuerwehr und Polizei rufen den Ausnahmezustand aus. Die Bundeswehr sichert die Deiche. Doch am späten Abend wird die Lage bedrohlicher: TV und Radio geben eine Sturmflutwarnung heraus, die Polizei löst Alarmstufe III aus. Polizei und sie untertstützende Kräfte versuchen alles, um nun die Bevölkerung vor Ort zügig zu warnen. 60 Deiche können den Wassermassen nicht standhalten und brechen.

Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg ist es am schlimmsten: Dort bricht der „Haupdeich“ und das Wasser überschwemmt mit einem Male niedrig gelegen Gebiete. Menschen, die dort insbesondere in Niedrighäusern und Baracken wohnen, haben keine Chance. Die meisten von Ihnen werden im Schlaf überrascht.

Zwar hat der Rest von Hamburg weitaus weniger Opfer zu beklagen, allerdings sind insgesamt ca. 100.000 Menschen eingeschlossen und die Wasser-, Gas- und Stromversorgung bricht zusammen, sehr viele harren in der Kälte auf den Hausdächern aus. Das ist die Stunde vom damaligen Innensenator Helmut Schmidt:

Helmut Schmidt als Krisenmanger während der Hamburger Sturmflut

Zügig und unkonventionell leitet und koordiniert er während der Hamburger Sturmflut die Rettungsmaßnahmen. Er schreckt auch nicht davor zurück, die Bundeswehr zu Hilfe zu holen, damals ein Novum, denn die Bundeswehr durfte laut Grundgesetz nicht im Innern eingesetzt werden. Doch Helmut Schmidt setzt sich über die geltenden Gesetze hinweg und begründete dies mit einem „übergesetzlichen Notstand“. Sein energisches wie pragmatisches Handeln hat ihm den Ruf als „Krisenmanager“ deutschlandweit eingebracht.

Es sollte nicht seine diesbezgl. letzte Tat gewesen sein: 15 Jahre später, im Deutschen Herbst 1977, bewies Schmidt einmal wieder hartes Krisenmanagement beim Kampf gegen die RAF.

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Das deutsche Wirtschaftswunder, eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen.

Bildquelle: Von Mewtu - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4141345

Die Entwicklung der Bundesrepublik hin zu einem starken Sozialstaat, wie wir ihn heute kennen, konnte nicht ohne Unterstützung der Alliierten, einer klugen Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie die riesigen Kraftanstrengungen der Westdeutschen erfolgen. Marshallplan, Währungsreform und die insbersondere von Ludwig Erhard favorisierte soziale Marktwirtschaft waren wichtige Meilensteine zum oft erwähnten deutschen Wirtschaftswunder. Aber auch die Integration der deutschen Wirtschaft in den europäischen Binnenmarkt und das verantwortungsvolle wie konstruktive Miteinander der Sozialpartner ermöglichte uns Wohlstand und den Aufstieg zu einer modernen Industrienation.

Begib Dich mit dem folgenden Artikel auf eine Zeitreise des deutschen „Wirtschaftswunders“.

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60 Jahre Pille, vom Meilenstein zum nicht unumstrittenen Verhütungsmittel

Bildquelle: Die Pille Anovlar – 1961, Von Lupus in Saxonia - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=77916417

Für die Kirche war sie fast das Werk des Teufels, für viele Frauen wichtiger Teil der Emanzipation, die Pille. Seit 60 Jahren können nun deutsche Frauen mit der lt. Volksmund bekannten „Antibabypille“ selbst frei und ohne Umwege über ihre Sexualität entscheiden.

Insbesondere in Westdeutschland tat man sich sehr schwer in den ersten „Pillenjahren“: Frau musste verheiratet sein und einen guten Draht zu ihrem Arzt haben. Bis 1966 wurde nur ca. 2 % der Frauen die Pille verschrieben, zumeist wenn sie mehr als 3 Kinder hatten und über 30 waren. Erst Ende der 60-er erlebte die Pille im Westen ihren Siegeszug, verstärkt durch die 68er und die Abnahme der ethischen wie medizinischen Vorbehalte der Mediziner.

Die Pille in der DDR war erst 5 Jahre später zu haben, allerdings fand sie dort rasant Verbreitung: Sex war in der DDR kein Tabuthema und gelebte Sexualität weder moralisch noch gesellschaftlich verpönt.

Sowohl die Zahl der Abtreibungen als auch die Zahl der Geburten ging, seit dem die Pille in beiden deutschen Staaten auf dem Markt war, zurück. Heute ist die Pille gleichauf mit den Kondomen das führende Verhütungsmittel in Deutschland. Ein nächster Meilenstein wäre die Pille für den Mann ?

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Diese Ohrfeige von Beate Klarsfeld für Kanzler Kiesinger machte Geschichte

Bildquelle: Beate Klarsfeld (1970) zeigt ein Dokument aus dem Jahre 1943, in dem Achenbach von der geplanten Deportation von 2000 Juden als Sühne für die Erschiessung von 2 Deutschen berichtet, Von Bert Verhoeff / Anefo - Nationaal Archief, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35818921

Eine Ohrfeige, die nicht nur physisch gesessen hat, machte Beate Klarsfeld über Nacht zur Ikone der 68er und der Nazi-Opfer in der Bundesrepublik.

In einer mutigen wie relativ „einfach“ durchzuführenden Aktion verpasste sie dem damaligen Bundeskanzler Kiesinger am 7.11.1968 eine Ohrfeige und beschimpfte ihn als Nazi. Kiesinger war zu NS-Zeiten Abteilungsleiter im Reichsrundfunk und hohes NSDAP-Mitglied. Wie viele andere ehemalige hochrangige Nazi-Funktionäre in Regierungsämtern, wie z.B. Hans Globke , genoss auch er den Status als „Mitläufer“. Die Ohrfeige und die 68er bildeten den Auftakt für die überholte Säuberung der Politik von Alt-Nazis in den Folgejahren.

Beate Klarsfeld ist seit 1963 mit dem Franzosen Serge Klarsfeld verheiratet, dessen Vater auf Grund seiner jüdischen Abstammung in Auschwitz ermordet wurde. Obwohl sie nach der Ohrfeige fristlos entlassen und auf Bewährung verurteilt wurde, ist ihre mutige Tat in die Geschichtsbücher eingegangen und dient bis heute als Vorbild für die systematische und konsequente Verfolgung von Alt-Nazis und Kriegsverbrechern.

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Die Guillaume-Affäre und der Rücktritt von Willy Brandt.

Bildquelle: Guillaume mit Willy Brandt auf einer Wahlkampfreise in Niedersachsen, 1974, Von Bundesarchiv, B 145 Bild-F042453-0011 / Wegmann, Ludwig / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5456504

„… Ich bitte, meine Offiziersehre zu respektieren“, so Günter Guillaume bei seiner Festnahme am 24.4.1974.
Getarnt als DDR-Flüchtling begann 1956 die Guillaume-Affäre und damit der bedeutsamste Spionagefall der deutsch-deutschen Geschichte. Schnell verlief Guillaume’s Karriere in der SPD, die ihn 1970 ins Bundeskanzleramt hievte und im Herbst 1972 zum persönlichen Referenten von Willy Brandt machte.

Doch wie kam es zur Guillaume-Affäre und zu Willy Brandt’s Rücktritt?

Der BND hatte schon sehr rechtzeitig brisante Infos über Guillaume gehabt und warnte bereits 1969 das Kanzleramt vor dessen Einstellung. Es existierten auch bereits entschlüsselte Funksprüche aus dem Jahr 1956, die man bereits Guillaume zuordnen konnte. Ab Frühjahr 1973 waren Genscher und Brandt bereits vom Verfassungsschutz direkt über den Spionageverdacht unterrichtet worden, man entscheid sich aber zu weiterer Observation aus Mangel an Beweisen. Am 24.4.1974 war es dann aber soweit, Guillaume und seine Frau wurden festgenommen. Im Rahmen eines Agentenaustauschs kehrten sie 1981 in die DDR zurück. Kaum eine Information Guillaumes hatte hohen politischen Stellenwert, zumeist ging es um Partei-und Sozialpolitik. Viel brisanter waren die Informationen Guillaumes über Brandts Privat- und Liebesleben, insbesondere über seine „Frauengeschichten“. Am 7.5.1974 trat Willy Brandt als Bundesanzler zurück. Mehr zur Guillaume-Affäre erfahrt Ihr im folgenden Artikel.

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Heinrich Albertz‘ mutiger Einsatz für das Leben von Peter Lorenz

Bildquelle: By Bundesarchiv, B 145 Bild-F023743-0013 / Wegmann, Ludwig / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66906968

„Ein Tag, so wunderschön wie heute.“, so das per TV ausgestrahlte Codewort für die Freilassung des entführten CDU-Politikers Peter Lorenz am 4.2.1975. Peter Lorenz sollte im Austausch mit 5 in der Bundesrepublik inhaftierten Linksterroristen der RAF und der „Bewegung 2. Juni“ freigelassen werden. Und als Garant für die freigepressten Terroristen ist Heinrich Albertz, damaliger Berliner Ex-Senator, nach Jemen mitgeflogen. Ihr erfahrt auf welt.de noch mehr interessante Hintergründe zum Ablauf des „Gefangenenaustauschs“ und eine kleine Biographie des mutigen Pastors und Sozialdemokraten Heinrich Albertz.

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Das „Neue Deutschland“ , ein Spiegel der deutsch-deutschen Geschichte

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-T0220-0307 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5370179

Auch wenn die Zeitung „Neues Deutschland“ immer Sprachrohr der SED in der DDR war, war es doch auf seine Art trotzdem stets Spiegelbild der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Während noch anfangs kontroverse und provokante Beiträge zu finden waren, wurde das „Neue Deutschland“ schon bald durch Ulbricht iund die Parteioberen auf Linie getrimmt „umgekrempelt“. Sogar für überzeugte Parteigenossen wurde das Blatt mehr und mehr langweilig und weltfremd. Das änderte sich erst mit der Wende in der DDR. Das „Neue Deutschland“ war bei den Lesern wieder deutlich stärker nachgefragt und machte auch vielen anderen Tageszeitungen als neue sozialistische Alternative durchaus Konkurrenz. Aber lest selbst auf spiegel.de…

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Hitlers Halbbruder Alois, Nutznießer des Systems.

Bildquelle: Alois Hitler, gemeinsamer Vater von Adolf Hitler und seinem Halbbruder Alois jr. , By Unknown author - The Life and Death of Adolf Hitler by Robert Payne [1], Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31903825

Nicht viel wird von Hitlers Verwandtschaft und den Nachkommen geschrieben. Um so interessanter ist dieser Artikel von focus.de, in dem interessante Details über Hitlers Halbbruder, Alois Hitler , berichtet wird. Und dieser war kein unbeschriebenes Blatt, weder vor der Machtergreifung seins Halbbruders noch in der Nachkriegszeit. Er machte sich so einiger Verbrechen schuldig.

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75 Jahre VW Käfer, Und er läuft und läuft und läuft

Bildquelle: Bronzetafel am Denkmal des Kniefalls, Von Szczebrzeszynski - Selbst fotografiert, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7185794

sueddeutsche.de:
„Der VW Käfer ist eine der Auto-Ikonen, auf die sich alle einigen können. Entstanden im dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte, machte er eine erstaunliche Karriere…“

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Warum Willy Brandt in Warschau kniete

Bildquelle: Bronzetafel am Denkmal des Kniefalls, Von Szczebrzeszynski - Selbst fotografiert, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7185794

welt.de:
„Das Bild des knienden Kanzlers vor dem Ehrenmal der Helden des Warschauer Gettos gehört zu den symbolträchtigsten des 20. Jahrhunderts. Es veränderte das Bild der Welt von Deutschland…“

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Braune Altlasten in Ost und West

Bildquelle: Globke, Wilhelm Frick und Wilhelm Stuckart, 1941 in der Slowakei, Von Bundesarchiv, Bild 146-2008-0038 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5664921

deutschlandfunkkultur.de:
„Mit Argusaugen blickte man in der DDR auf die vielen Alt-Nazis in der Verwaltung der Bundesrepublik nach 1945. Doch hat es Ostdeutschland wirklich besser gemacht? Ein Vergleich von Historikern bringt Parallelen an den Tag – aber auch Unterschiede…“

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Kicken gegen das Vorurteil

Bildquelle: UEFA Women’s Cup-Finale 2005 in Potsdam, Von Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Hedavid als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben). - Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird angenommen, dass es sich um ein eigenes Werk handelt (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=162891

deutschlandfunkkultur.de:
„Vor 50 Jahren hob der DFB das Verbot des Frauenfußballs auf. Zwar kämpfen nun bereits schon sehr lange auch Damen-Mannschaften im offiziellen Spielbetrieb, doch bis heute sehen sich die Frauen und ihre Teams Klischees ausgesetzt…“

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Kurt Schumacher in Hannover: Der Geburtshelfer der SPD

Bildquelle: Von US Army photographers on behalf of the OUSCCPAC or its successor organisation, the OCCW - http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=45&t=98381, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15767902

ndr.de:
„Kurt Schumacher, unumstrittene Führungsfigur der Nachkriegs-SPD, wird vor 125 Jahren in Culm geboren. Nach dem Verbot in der NS-Diktatur baut er die Partei ab 1945 von Hannover aus neu auf…“

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„Wie die Nazis“ – So setzten die Briten Adenauer als Oberbürgermeister ab

Bildquelle: Von Bundesarchiv, B 145 Bild-F078072-0004 / Katherine Young / CC BY-SA 3.0 DE, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5356485

welt.de:
„In demütigender Form entließ der britische Militärgouverneur John Barraclough am 6. Oktober 1945 den Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer. Führte eine Intrige der SPD dazu – oder gar ein separatistischer Geheimplan?…“

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Deutsche Einheit: Wie MV 1990 wieder neu gegründet wurde

Bildquelle: Schweriner Schloss, Von Niteshift - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20671001

ndr.de:
„Vor 30 Jahren wird Mecklenburg-Vorpommern eines der fünf „neuen“ Länder. Es setzt sich aus den DDR-Bezirken Rostock, Schwerin und Neubrandenburg zusammen – allerdings mit einigen Veränderungen…“

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