Vor 100 Jahren: Die Ermordung von Außenminister Walther Rathenau

Bildquelle: Von Unbekannt - Bild-Archiv Kultur u. Geschichte, München, PD-Schöpfungshöhe, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=3012322

„Da steht der Feind, der sein Gift in die Wunden eines Volkes träufelt: Da steht der Feind — und darüber ist kein Zweifel, dieser Feind steht rechts.“, so Reichskanzler Wirth im Reichstag kurz nach dem Mord an Walther Rathenau in Richtung Deutschnationale Volkspartei.

Walther Rathenau wurde am 24. Juni 2022 in der Nähe seiner Wohnung in Berlin-Grunewald von Mitgliedern einer rechtsradikalen Gruppe ermordet.
Wie bereits im August 1921 Matthias Erzberger, starb Rathenau durch Kugeln der rechtsradikalen Organisation Consul (OC).
Der Zorn der Rechten richtete sich insbesondere gegen die Entspannungspolitik des ehemaligen Außenministers der Weimarer Republik.
Walther Rathenau, der der liberalen Deutschen Demokratischen Partei angehörte, hatte am 16. April 1922 mit Sowjetrussland den Rapollo-Vertrag abgeschlossen.
Dieser regelte die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und den gegenseitigen Verzicht auf Reparationen auf Grund des Ersten Weltkriegs.

Bereits im Vorfeld gab es zahlreiche Anschläge von Rechtsnationalen gegen Demokraten der Weimarer Republik, ein Attentat gegen Philipp Scheidemann mißglückte.

Mit Verordnungen zum Schutz der Republik, die sich insbesondere gegen rechtsradikale Organisationen richten sollte, reagierte die Regierung Wirth.
Am 27. Juni , dem Tag der Trauerfier, kam es landesweit zu Protesten gegen die Rechte.
Bereits am 17. Juli 1922 hatte man die 3 Täter, von denen allerdings zwei durch Verfolgung bzw. Selbstmord starben.

mehr