Uwe Neumahr: Das Schloss der Schriftsteller

Was ist der Inhalt von “Das Schloss der Schriftsteller ” von Uwe Neumahr ?

“Wohl nie waren so viele berühmte Schriftsteller und Reporterinnen aus aller Welt unter einem Dach versammelt wie in Nürnberg 1946. Sie kamen, um zu berichten: von den Gräueln des Krieges und des Holocaust, die dort vor Gericht verhandelt wurden. Sie wohnten und schrieben auf Schloss Faber-Castell, diskutierten, tanzten, verzweifelten, tranken. Uwe Neumahr erzählt ihre Geschichte in seinem aufregenden und bewegenden Buch.

Erich Kästner war in Nürnberg und Erika Mann, John Dos Passos und Martha Gellhorn, Willy Brandt und Markus Wolf. Augusto Roa Bastos kam aus Paraguay, Xiao Qian aus China. Im Gerichtssaal blickten sie den Verbrechern ins Angesicht, im Press Camp auf dem Schloss versuchten sie, das Unfassbare in Worte zu fassen. Dabei trafen im Mikrokosmos des Faber-Schlosses Exil-Rückkehrer auf Überlebende des Holocaust, Kommunisten auf Vertreter westlicher Medienkonzerne, Frontberichterstatter auf extravagante Starreporter. Und während sie in den Abgrund der Geschichte sahen, während sie über Schuld, Sühne und Gerechtigkeit nachdachten, veränderten sich nicht nur sie, sondern auch die Art, wie sie schrieben. …” (amazon.de)

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Franz von Papen: “Hitlers Steigbügelhalter” und von Schleichers “Fränzchen”

Bildquelle: Papen und Schleicher, Von Mr. von der Deckter (+1934) - Hefte für Politische Bildung: Weimarer Republik, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4285054

“Steigbügelhalter Hitlers” , als solcher geht und ging Franz von Papen in die Geschichtsbücher ein. Von Papens Karriere war bis zu seiner Ernennung als Reichskanzler und Nachfolger von Heinrich Brüning am 1. Juni 1932 wohl eher weniger erfolgreich.

1916 wurde er von den USA des Landes verwiesen, da seine gegen die Amerikaner gerichtete konspirative Tätigkeit, die er parallel zu seinem eigentlichen Einsatz als Militärattache betrieb, aufflog. Danach diente er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs als hochrangiger Militär zunächst an der Westfront und später im Nahen Osten. Den Sturz des Kaisers und der Monarchie hat er nie verkraftet, und Franz von Papen war daher fortan entschiedener Gegner der Weimarer Republik. Kommunisten wie Nationalsozialisten waren ihm verhasst, statt dessen setzte er auf eine Präsidialdiktatur mit weitreichenden Vollmachten ohne Beteiligung des Parlaments. 1921 wurde er Mitglied des katholischen Zentrums.

Im Grunde genommen war von Papen als Reichskanzler Marionette seines Freundes Kurt von Schleicher, der ihn nur zur Durchsetzung seiner reaktionären Ideen und als Vertrauter Hindenburgs “mißbrauchte”. Auch überhaupt waren viele Politiker verblüfft über den neuen Reichskanzler. Dass von Schleicher seinen Freund von Papen nicht ernst nahm, zeigt sich auch im Gebrauch des eher abwertenden Spitznamens “Fränzchen”. Von Schleicher, der gute Kontakte zu den Nationalsozialisten hatte, fädelte die Unterstützung der Regierung von Papen durch die Nazis ein. Franz von Papen sorgte im Sommer 1932 mit dem “Preußenschlag” für “Recht und Ordnung” im Kernland der Unruhen, setzte die preußische Regierung ab und ernannte sich zum Reichskommissar von Preußen. Am 3. Dezember 1932 scheiterte von Papen zunächst an seiner auf Repression gestützten Politik des Staatsnotstands und die beabsichtigte Unterstützung durch die Reichswehr. Jetzt kam von Schleicher ins Spiel, der auf eine Spaltung der NSDAP setzte und damit Hindenburg überzeugen konnte, ihn selbst als Reichskanzler zu ernennen.

Nun versuchte von Papen, die Nazis mit ins Boot und in eine Regierung zu holen und von Schleicher auszustechen. Doch Hitler wollte die Kanzlerschaft und so ging von Papen darauf ein, weil er der Überzeugung war, dass “wir ihn (Hitler)” “In die Ecke drücken bis er quietscht”. Hindenburg stimmte nach langem Zögern einer Reichsregierung unter Hitler mit Franz von Papen als Vizekanzler zu. So schnell wie die Nazis ihre Macht ausbauten, so schnell zog sich auch von Papen zurück. Um der Allmacht der Nazis zu entkommen, versuchte er die Gründung konservativer, katholischer Organisationen, die im Sinne der Nationalsozialisten handelten. Mit dem Vatikan schloss er im Auftrag Hitlers 1933 das Reichskonkordat ab. In der “Marburger Rede” vom 17. Juni 1934 geißelte er insbesondere das martialische und sehr gewaltsame Auftreten der Nationalsozialisten, ohne aber Hitler direkt zu kritisieren. Trotz der Ermordung der Verfasser seiner Rede, kooperierte von Papen weiter mit den Nazis und war von 1934 bis 1938 Diplomat in Diensten Hitlers in Wien. Dort bereitete er den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich vor. Am 13.8.1938 wurde er Mitglied der NSDAP. Von 1939 bis 1944 war von Papen Botschafter in Ankara.

Zwar wurde von Papen in den Nürnberger Prozessen freigesprochen, 1947 aber als “Hauptschuldiger” im Rahmen der Entnazifizierung zu 8 Jahren Arbeitslager verurteilt, allerdings 1949 vorzeitig entlassen. Von Papen starb am 2. Mai 1969.

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Benjamin Ferencz: Sag immer Deine Wahrheit

“Benjamin Ferencz blickt auf 100 Jahre eines bemerkenswerten Lebens zurück. Unermüdlich hat er sich für eine gerechte und friedliche Welt eingesetzt. Dieses Ziel, das er als Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen bis zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs mit nicht nachlassendem Engagement verfolgte, lässt ihn bis heute nicht ruhen. Der Sohn armer Migranten in den USA wurde als US-Soldat im zweiten Weltkrieg und Ermittler im besiegten Nazideutschland Zeuge des Unsagbaren, das Menschen einander anzutun in der Lage sind. Dennoch verlor er nie den Glauben an die Befähigung des Menschen zum Guten. Sein Optimismus und sein Scharfsinn, seine Dankbarkeit und Demut beim Blick auf ein erfülltes Leben, seine tiefe Überzeugung, im Kampf für eine menschenwürdige Welt das Richtige zu tun, seine Energie und sein Humor: Ben Ferencz hat viel weiterzugeben in dieser zutiefst persönlich erzählten Autobiographie.” (amazon)

“Der letzte Ankläger der Nürnberger Prozesse wird 100”

welt.de:
“Er brachte Mitglieder der Einsatzgruppen vor Gericht, die über eine halbe Million Juden, Sinti und Roma ermordet hatten: Ben Ferencz ist der letzte noch lebende Ankläger der Nürnberger Prozesse. Jetzt wird er 100 Jahre alt…”

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“Ein Fall für die Geschichte”

donaukurier.de:
“…Die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse und zahlreiche Kinofilme machten ihn weltberühmt. Kein Gerichtssaal der Welt wurde so oft gefilmt oder fotografiert wie der Saal 600 im Nürnberger Justizpalast. Heute fällt dort das letzte Urteil. Danach ist der Saal nur noch Museum – als Teil des Nürnberger Memoriums, das an die Kriegsverbrecherprozesse nach 1945 erinnert…”

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DVD: Der Nürnberger Prozess

“”Die Anklage”
Nürnberg – Justizpalast im November 1945, der Internationale Militärgerichtshof beginnt zu tagen. Angeklagt sind 22 Deutsche, von Göring bis Fritzsche, Politiker, Beamte, Militärs des Dritten Reiches sowie 7 Organisationen.
Die 4 Chefankläger sind: Robert H. Jackson für die USA, Roman A. Rudenko für die UdSSR, Sir Hartley Shawcross für Großbritannien und Francois de Menthon für Frankreich. 8 Richter unter dem Vorsitz von Lord-Richter Lawrence. 21 Verteidiger und 50 Hilfsverteidiger, 29 Zeugen werden gehört, als Kronzeugen der Anklage u.a. Generalmajor Erwin Lahousen und Generalfeldmarschall Friedrich Paulus.
Ca. 600 Journalisten und Kameracrews sind vor Ort. Die Anklageschrift umfasst 85 Schreibmaschinenseiten, 2.100 Beweise für Verbrechen werden durch Dokumente und Filmaufnahmen belegt. Der Prozess umfasst 218 Verhandlungstage, nach 76 Sitzungstagen schließt die Anklage am 07. März ihr Beweisverfahren ab.” (amazon)

DVD: Das Urteil von Nürnberg

“Der amerikanische Richter Daniel Haywood soll nach dem 2. Weltkrieg vier deutsche Juristen aburteilen, die für Nazi-Greueltaten mitverantwortlich gemacht werden. Im Gerichtsaal lassen Bilder von Zwangssterilisation und Massenmord das Grauen lebendig werden. Doch Haywood sieht sich wachsendem politischen Druck ausgesetzt, Milde walten zu lassen. Der mit Spannung erwartete Höhepunkt des Prozesses ist erreicht, als der Hauptangeklagte, Dr. Janning, endlich sein Schweigen bricht. Haywood steht vor der schwersten Urteilsfindung seines Lebens…” (amazon)

Klaus Kastner: Die Völker klagen an

“Als die Alliierten 1945/46 den führenden Repräsentanten des Dritten Reiches den Prozess machten, betraten sie juristisches Neuland. Für die Geschichte der Völker wie des Völkerrechts war dies ein absolutes Novum. Dabei setzte das Internationale Militärtribunal nicht auf Rache, sondern auf Recht. Die persönliche Verantwortung führender Nazi-Kriegsverbrechen sollte strafrechtlich geahndet werden.
Klaus Kastner, selbst Richter, stellt den Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher 1945/46 in allen Verfahrensabschnitten dar – vom Statut des Tribunals über die Besetzung der Richterbank bis zu den Urteilen und ihrer Vollstreckung. Die einzigartigen Fotodokumente der damaligen Gerichtsfotografen Ray d’Addario lassen uns das Geschehen auch hute noch zum Greifen nah erscheinen.” (amazon)

Tim Townsend: Letzte Begegnungen unter dem Galgen

“Millionen von Soldaten verloren im Zweiten Weltkrieg ihr Leben, viele waren durch die körperlichen und seelischen Verletzungen nie mehr dieselben. Dieses Buch lässt die sprechen, die mittendrin waren: Ehemalige Soldaten berichten aus unterschiedlichen Perspektiven von ihren Erfahrungen und Erlebnissen an der Front während des Zweiten Weltkrieges. Journalist Christian Huber, Herausgeber der Pressewoche hat ihre Berichte gesammelt und für dieses Buch zusammengestellt. Die hier geschilderten Erfahrungen bewahren das Andenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges, sie sind aber auch Mahnung und Warnung für die Nachwelt.” (amazon)