Peter Wensierski: Jena-Paradies

Was ist der Inhalt von “Jena-Paradies” von Peter Wensierski ?

“Freitag, 10. April 1981: In Jena steigt der 23-jährige Matthias Domaschk in den Schnellzug nach Berlin. Er will zu einer Geburtstagsfeier. Doch er kommt nie an, denn der vollbesetzte Zug wird in Jüterbog gestoppt, Matthias und drei weitere Jenaer festgesetzt. Zwei Tage später ist er tot, nach einem Verhör in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera. Was ist damals geschehen?

Fesselnd erzählt Peter Wensierski das Drama der letzten Stunden im Leben eines jungen Mannes, der auf der Suche nach sich selbst und einer lebenswerten Gesellschaft ist. Wie Teile eines Puzzles lassen überraschende Rückblenden in sein Leben das Bild einer unangepassten Jugend in einer Diktatur entstehen. Der Blick hinter die Kulissen des autoritären Machtapparates offenbart Erschreckendes und zeigt, wohin die Spaltung einer Gesellschaft in Freunde und Feinde letztlich führen kann.” (amazon.de)

hier geht es zu den aktuellen Bestsellern

Was aus den Hotels des Sozialismus wurde

Bildquelle: Das Grandhotel Berlin, 1987 als eines der bedeutendsten Interhotels eröffnet, Von Mklreg - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2458490

welt.de

“20 Jahre nach dem Mauerfall: Luxus war in der DDR offiziell verpönt. Dennoch leistete sich der Arbeiter-und-Bauern-Staat einige exklusive Hotels als Devisenbringer. Wir stellen fünf dieser Häuser vor, die nach dem Mauerfall unter neuem Namen und Management erfolgreich überlebt haben.”

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»Deine Bombenruhe wird dir schon vergehen, wenn du vor dem Schafott stehst«

Bildquelle: Von Volkspolizeipräsidium Chemnitz - BStU, MfS, Ast Chemnitz, 12/52, GA/Beiakte II, S. 82, PD-Amtliches Werk, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=7336697

Lies hier einen sehr interessanten Artikel über die mutige Flugblattaktion des 18-jährigen DDR-Schülers Hermann Flade und den Schauprozess gegen ihn.

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Deutsche Einheit: Wie MV 1990 wieder neu gegründet wurde

Bildquelle: Schweriner Schloss, Von Niteshift - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20671001

ndr.de:
“Vor 30 Jahren wird Mecklenburg-Vorpommern eines der fünf “neuen” Länder. Es setzt sich aus den DDR-Bezirken Rostock, Schwerin und Neubrandenburg zusammen – allerdings mit einigen Veränderungen…”

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Auf die Stasi machte Urike Meinhof einen „mittelmäßigen Eindruck“

Bildquelle: Von unbestimmtes Mitglied der Familie Meinhof - Privates Foto, aus der Sammlung Bettina Röhls, der Tochter Ulrike Meinhofs, Copyrighted free use, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=502482

welt.de:
“Am 17. August 1970 fuhr die gesuchte Terroristin Ulrike Meinhof nach Ost-Berlin. Sie suchte bei der SED Hilfe für den „Widerstand“ im Westen – und blitzte ab. Obwohl Stasi-Chef Erich Mielke das Gegenteil wollte…”

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24.08.1990: Stasi-Akten dürfen nicht vernichtet werden

Mit nur sehr wenigen Gegenstimmen verabschiedet die Volkskammer ein Gesetz, das die Vernichtung der ca. 6 Millionen Stasi-Akten verbietet.
Darüber hinaus soll im Einigungsvertrag die Schaffung einer Stelle eines Sonderbeauftragten zum Umgang mit den Stasi-Akten aufgenommen werden.
Ebenso soll ein Gesetz den Umgang und die Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen regeln.

Die Akteneinsicht. Von der revolutionären Aktion zum Gesetz

Volkskammer verbietet Vernichtung von Millionen Stasi-Akten

zu den Sendungen der Tagesschau vom August 1990

02.04.1990: Ibrahim Böhme tritt zurück.

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1990-0222-016 / Kluge, Wolfgang / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5425187

Der SPD-Vorsitzende der DDR Ibrahim Böhme tritt zurück. Ihm wird vorgeworfen, als Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi tätig gewesen zu sein. Böhme weist die Vorwürfe vehement zurück.

“Stasi: Moralische Verwüstung “

„Es muß alles raus“


zu den Sendungen der Tagesschau vom April 1990

“Die Rolle der Stasi im Kurras-Komplex”

deutschlandfunk.de:
“Der DDR-Spion Karl-Heinz Kurras schoss 1967 tödlich auf den Studenten Benno Ohnesorg, wurde danach jedoch freigesprochen. Kurras‘ Identität wurde erst 2009 aufgedeckt, lange nachdem der Fall bundesweite Proteste der westdeutschen Studentenbewegung auslöste…”

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15. Januar 1990 – Die Erstürmung der Stasi-Zentrale

bpb.de (13.1.2010) :
“Vor 20 Jahren besetzten DDR-Bürger die Zentrale der Staatssicherheit in Berlin. Sie wollten damit die Vernichtung der Geheimdienstakten stoppen, die bald nach dem Mauerfall begonnen hatte. Die Erstürmung des Berliner Hauptquartiers und die Einnahme der Stasi-Verwaltungen in anderen Städten besiegelte das Ende der Staatssicherheit…”

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14.03.1990: Wolfgang Schnur tritt zurück, Zwei-Plus-Vier-Gespräche in Bonn

Bildquelle: Wolfgang Schnur beim Gründungsparteitag des Demokratischen Aufbruchs am 16. Dezember 1989 in Leipzig, Von Bundesarchiv, Bild 183-1989-1216-021 / Gahlbeck, Friedrich / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5424937


Michail Gorbatschow wird zum Präsidenten der UdSSR gewählt.
Wolfgang Schnur muss sein Amt als Chef des Demokratischen Aufbruchs wegen Tätigkeit für die Stasi abgeben.
Die vier Siegermächte treten in Bonn zu den “Zwei plus Vier”-Gesprächen zusammen.

Hintergrund Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen (LeMo)

»Das war ‘ne Top-Quelle« (SPIEGEL 11/1990)


zu den Sendungen der Tagesschau vom März 1990

13.03.1990: Massengrab in DDR aus Sowjetzeiten entdeckt.

Bei Neubrandenburg wird ein Massengrab
aus der Zeit der sowjetischen Internierungslager entdeckt.
Erstmals kann ein westdeutsches Fernsehmagazin Einsicht in Akten des Zentralarchivs der Stasi nehmen, Roland Jahn sieht seine Akte zum ersten Mal.

Roland Jahn erinnert sich (Podcast)

Schläge mit Stacheldraht (SPIEGEL 14/1990)

ARD räumt für “Weissensee” viel Primetime frei

vom 10.April 2018

nordbuzz.de:

“…Die Ereignisse dieses rasanten Jahres 1990 sind Thema der vierten Staffel der Erfolgsserie „Weissensee“. Für sechs neue Folgen der historischen, vielfach preisgekrönten Serie, für die die ARD nun außergewöhnliche Wege geht. Das Erste räumt zwischen dem 8. und 10. Mai an drei Abenden seine komplette Primetime frei….”

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1974: Kanzler Willy Brandt stolpert über DDR-Spion

vom 27. Februar 2017, 20:22

noz.de:

“Bundeskanzler Willy Brandt erklärt am 6. Mai 1974 in einem Brief an den Bundespräsident Gustav Heinemann seinen Rücktritt. Auslöser für diesen überraschenden Schritt ist die Affäre um den DDR-Spion Günter Guillaume, der von 1972 bis zur Verhaftung 1974 als persönlicher Referent für Parteiangelegenheiten in unmittelbarer Nähe des SPD-Politikers arbeitete…”

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08.03.1990: Bundestag für Fortbestand der polnischen Westgrenze, war Wolfgang Schnur IM der Stasi ?

Der Bundestag in Bonn beschließt n einer Entschließung den Fortbestand der polnischen Westgrenze für alle Zeit.
Nach Vollzug der Deutschen Einheit soll es dementsprechend einen Grenzvertrag mit Polen geben.
Die SPD scheitert mit dem Antrag, Kohl wegen seines Vorschlags, Polen möge im Gegenzug zur Garantie der polnischen Westgrenze auf Reparationsansprüche verzichten, zu verurteilen.
Die DDR-Regierung beschließt eine umfassende Reform des Bankwesens.
U.a. soll die Staatsbank unabhängig von der Regierung agieren können und ab 1.4. können Geschäftsbanken in der DDR entstehen.
Der Vorsitzende des Demokratischen Aufbruchs Schnur wehrt sich gegen Vorwürde, IM der Stasi gewesen zu sein.

„Das war ‘ne Top-Quelle“ (SPIEGEL 11/1990)

Die alten Stasi-Mitarbeiter arbeiten weiter (SPIEGEL 11/1990)

zu den Sendungen der Tagesschau vom März 1990

09.03.1990: Mitterand für Anerkennung der Nachkriegsgrenzen per Vertrag, Bundesregierung gegen übereilte deutsche Einheit.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion spricht sich in Dresden für eine Deutsche Einheit nach Artikel 23 GG aus.
Die Bundesregierung betont in Bonn, dass es keine übereilte Vereinigung beider deutschen Staaten geben wird, in jedem Fall müssten außenpolitische Aspekte und die Bündniszugehörigkeit geklärt sein.
Der Vorsitzende des Demokratischen Aufbruch Schnur, dem Stasi-Spitzeltätigkeiten vorgeworfen werden, muß auf Grund eines Kreislaufzusammenbruchs ins Krankenhaus.
Frankreichs Staatspräsident Mitterrand spricht sich für eine vertraglich festgelegte Unantastbarkeit der polnischen Westgrenze vor einer möglichen Deutschen Einheit aus.
Die Entschließung des Deutschen Bundestags dazu sei unzureichend.

Oder-Neiße-Grenze: Überall Unruhe (SPIEGEL 11/1990)

Reparationen: „Die deutschen Bäume fällen“ (SPIEGEL 11/1990)

Bildquelle: Wolfgang Schnur beim Gründungsparteitag des Demokratischen Aufbruchs am 16. Dezember 1989 in Leipzig, Quelle: Wikipedia:”Bundesarchiv Bild 183-1989-1216-021, Leipzig, Gründungsparteitag DA, Wolfgang Schnur von Bundesarchiv


zu den Sendungen der Tagesschau vom März 1990

11.03.1990: DDR-SPD und SPD wollen Währunsunion sozial absichern, Opel und Wartburg bilden Gemeinschaftsunternehmen.

Auf seinem Parteitag in Dresden hat der Demokratische Aufbruch die Anschuldigungen gegenüber ihrem Vorsitzenden Schnur als Verleumdung bezeichnet.
Schnur wird vorgeworfen , IM der Stasi gewesen zu sein.
Am Rande der Leipziger Frühjahrsmesse unterzeichnen die Autombilhersteller der Bundesrepublik, Opel, und der DDR, Wartburg, einen Vertrag über ein Gemeinschaftsunternehmen.
Die SPD der DDR und der Bundesrepublik geben eine gemeinsame Erklärung zur Deutschland-Politik ab:
Nach der Volkskammerwahl soll die soziale Marktwirtschaft in der DDR und zügig eine Währungsunion eingeführt werden.
Dies müsse allerdings mit sozialer Absicherung erfolgen.

Lohnt die Reise zur Leipziger Messe noch?… (SPIEGEL 11/1990)

zu den Sendungen der Tagesschau vom März 1990

12.03.1990: Westdeutsche Autobauer wollen enger mit DDR-Automobilherstellern zusammenarbeiten, Runder Tisch beendet seine Arbeit.

Der Runde Tisch in Ost-Berlin beendet seine Arbeit.
Er fordert vor der Privatisierung Anteile am Volkseigentum für alle DDR-Bürger auszugeben.
Desweiteren stellt er fest, dass die Auflösung der Stasi weitesgehend erfolgreich verlaufen ist.
Die DDR-SPD strebt nach der Volkskammerwahl eine möglichst breite Koalition aller Parteien an, so ihr Chef Ibrahim Böhme.
Allerdings werde es keine Zusammenarbeit mit DSU und PDS geben.
VW will noch 1990 mit der Produktion von POLO-Modellen in Zwickau beginnen.
Mercedes will eng mit dem DDR-LKW-Hersteller in Ludwigsfelde zusammenarbeiten.

„Kinder der Demokratie“ (SPIEGEL 11/1990)

DSU: Immer loyal (SPIEGEL 11/1990)

Volkskammerwahl: Fremde Zähler (SPIEGEL 11/1990)

07.01.1990: Neues Forum nur einig bei Forderung nach Auflösung der Stasi.

Das Neue Forum beendet sein Sprechertreffen in Leipzig ohne sich in Fragen der Wirtchafts- und Deutschlandpolitik einig zu sein.
Allerdings besteht Konsens bei der Forderung nach Auflösung der Stasi und der Androhung, falls den Forderungen nicht entsprochen wird, den Runden Tisch zu verlassen.

weitere Infos zur Landesdelegiertenkonferenz

Informationsblatt des Pressedienstes des Neuen Forum


zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990

08.01.1990: Runder Tisch fordert abermals Auflösung der Stasi, FDP für Verhandlungen über Vertragsgemeinschaft nach Volkskammerwahlen.

Der Runde Tisch trifft sich zum sechsten Mal in Ost-Berlin.
Opposition fordert abermals die Entwaffnung und Auflösung der Stasi und setzt die DDR-Regierung unter Druck.
Die FDP spricht sich, im Gegensatz zum Regierungspartner CDU, für Verhandlungen über eine deutsch-deutsche Vetrtragsgemeinschaft erst nach den Volkskammerwahlen am 6.5.1990 aus.
Dann könne mit einer wirklich demokratisch legitimierten Regierung verhandelt werden.

Titel: “Giftküche DDR” (SPIEGEL 2/1990)

SED beschwört “Gefahr von rechts” (SPIEGEL 2/1990)

Neonazis in der DDR… (SPIEGEL 2/1990)

zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990

10.01.1990: Kohl für Fortführung der Gespräche mit DDR-Regierung, Blockparteien drohen mit Austritt aus Regierung.

Bundeskanzler Kohl kündigt an, daß der Dialog mit der DDR-Regierung fortgeführt und das bevorstehende Treffen mit Ministerpräsident Modrow stattfinden wird.
Desweiteren soll mit der amtierenden Regierung auch weiterhin über die Bildung einer deutsch-deutschen Vertragsgemeinschaft verhandelt werden, allerdings unter Einbeziehung der Opposition.
Die in der DDR-Regierung vertretenen Blockparteien CDU, LDPD und NDPD drohen mit einem Austritt aus der Regierung, falls das MfS nicht aufgelöst wird und die SED-PDS nicht auf ihre Machtposition verzichtet.


zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990

11.01.1990: Modrow hält Verfassungsschutz für weiterhin notwendig, Opposition lehnt Mitarbeit in DDR-Regierung ab.

In einer Regierungserklärung hält Ministerpräsident Modrow einen Verfassungsschutz für die DDR weiterhin für notwendig.
Am Abend demonstrieren in Ost-Berlin ca. 20000 Menschen für die Auflösung der Stasi.
Modrow bietet der DDR-Opposition die direkte Mitarbeit in der DDR-Regierung an, allerdings lehnt die Opposition ab.


zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990

12.01.1990: Volkskammer beschließt Subventionsstreichung für KInderwaren, ab sofort können in DDR Joint-Ventures gegründet werden.

Regierungschef Modrow kündigt an, dass vor der Wahl am 6. Mai kein neuer Verfassungsschutz gebildet wird.
Allerdings sichert er nicht die Auflösung der Stasi zu, das die anderen Regierungsparteien und die Opposition vehement fordern.
Die Volkskammer beschließt die Möglichkeit der Bildung von Gemeinschaftsunernehmen, an denen sich auch ausländische Investoten beteiligen können.
Die DDR-Regierung beschließt die Subventionen für Kinderbekleidung vom kommenden Montag an zu streichen, damit sind beträchtliche
Preiserhöhungen für die entspr. Waren verbunden.


zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990

15.01.1990: Stürmung der Stasi-Zentrale in Ost-Berlin, gegen Honecker und Mielke wird wegen Hochverrats ermittelt.

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1990-0115-034 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5335587

Zehntausende stürmen die Stasi-Zentrale in Ost-Berlin und verwüsten teilweise das Gebäude.
Zuvor haben Neues Forum und Bürgervertreter zu einer Demo vor dem Sitz der Hauptverwaltung in der Berliner Normannenstr. aufgerufen.
DDR-Fernsehen sowie Mitglieder des Runden Tischs (u.a. Konrad Weiß, Ulrike Poppe und Rainer Eppelmann) rufen vor Ort die Demonstranten zur Gewaltlosigkeit auf.
Am Vormittag gibt die DDR-Regierung im Auftrag von Modrow dem Runden Tisch Einblick in Größe und Arbeit des Ministerium für Staatsssichrheit und insbesondere in die Überwachungspraktiken der vergangenen Jahre und Wochen.
Dabei kommt erstmals zu Tage, daß die DDR in den Wendetagen kurz vor einem Blutvergießen stand.
Allerdings zeigt sich der Runde Tisch nicht ganz zufrieden mit den vorgetragenen Fakten, insbesondere mit der Verflechtung von Stasi und
SED.
Ab sofort wird gegen Honecker und Mielke auch wegen Hochverrats ermittelt.

15. Januar 1990 – Die Erstürmung der Stasi-Zentrale

Bundesregierung gegen DDR-Übersiedler (SPIEGEL 3/1990)

Ungewöhnliche Karrieren von DDR-Medizinfunktionären (SPIEGEL 3/1990)


zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990

22.01.1990: Egon Krenz: “Stasi wurde nur durch Honecker und Mielke kontrolliert”, CSU will DSU unterstützen.

Abermals bietet DDR-Regierungschef Modrow am Runden Tisch in Ost-Berlin der Opposition Regierungsbeteiligung an.
Die DDR-SPD will nur zusammen mit allen Oppositionsparteien und -gruppierungen in der Regierung mitwirken.
Vor dem Runden Tisch äußert sich Egon Krenz zur Verflechtung von SED und Stasi.
Nach seiner Aussage sei die Stasi ein Staat im Staate gewesen und wurde ausschließlich von Mielke und Honecker kontrolliert.
Der CSU-Vorstand spricht sich nun offiziell für die Unterstützung der vor kurzem in der DDR gegründeten DSU aus.
SPD und FDP der Bundesrepublik sprechen sich für eine baldige Wirtschafts- und Währungsunion aus.

AIDS-Ängste in der DDR (SPIEGEL 4/1990)

Die Beinahe-Katastrophe im Atomkraftwerk Lubmin (SPIEGEL 4/1990)


zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990

03.01.1990: Runder Tisch fordert Entwaffnung der Stasi.

Der Runde Tisch fordert gegenüber der DDR-Regierung die Entwaffnung der Staatssicherheit.
Bis zum 8. Januar soll das MfS sämtliche Waffen der NVA und dem Innenministerium übergeben.
Sollte das Ultimatum nicht eingehalten werden, wolle die Opposition den Runden Tisch verlassen.
zu den Sendungen der Tagesschau vom Januar 1990

04.12.1989: Bürger veschaffen sich Zugang zu Stasi-Einrichtungen, Kohl: Wiedervereinguing nur über Europäische Einheit.

In einigen Städten wie Rostock und Leipzig verschaffen sich Bürgerkommitees Zugang zu Stasi-Einrichtungen.
Teilweise werden mit Hilfe der Staatsanwaltschaft Akten und Archive gesichert.
DDR-SDP fordert baldige Wahlen in der DDR, spätestens jedoch bis zum 6. Mai 1990.
Bundeskanzler Kohl erklärt in Brüssel, dass die deutsche Einheit nur über die europäische Einheit machbar sei.
Die Ost-CDU der DDR tritt aus dem demokratischen Block aus.
Das erklärte deren Chef Lothar de Maiziere.


zu den Sendungen der Tagesschau vom Dezember 1989

05.12.1989: Zwangsumtausch und Einreisevisa für Bundesbürger entfallen, Honecker unter Hausarrest.

Bundesaußenminister Genscher zu Besuch in Moskau bei Gorbatschow.
Zwangsumtausch und Einreisevisa für Bundesbürger entfallen zum 1. Januar 1990.
DDR-Bürger können bis zu 200 DM pro Jahr umtauschen, 100 DM zum Kurs 1:1 , weitere 100 DM zum Kurs 1:5.
Auch die LDPD und die DBD (Baurnpartei) verlassen den demokratischen Block.
Erich Honecker wird auf Grund von Ermittlungen wegen Amtsmißbrauch unter Hausarrest gesetllt.
Bürger stürmen die Stasi-Zentrale in Suhl.

Was tun mit Ladendieben und Falschparkern aus der DDR? (SPIEGEL 50/1989)

Droht den unrentablen Kombinaten der Kollaps? (SPIEGEL 50/1989)

Die Angst Israels vor der deutschen Einheit (SPIEGEL 50/1989)


zu den Sendungen der Tagesschau vom Dezember 1989

06.12.1989: Krenz tritt als Staatschef zurück, Nacholger: Manfred Gerlach. Schalck-Golodkowski stellt sich.

Egon Krenz tritt als Staatsratsvorsitzender zurück, sein Nachfolger wird Manfred Gerlach von der LDPD.
Der Devisenbeschaffer Schalck-Golodkowski stellt sich in West-Berlin.
Die Stasi-Zentralen werden ab sofort von der Volkspolizei bewacht.


zu den Sendungen der Tagesschau vom Dezember 1989

07.12.1989: Besuch Stasi-Zentrale durch Journalisten und Bürgerrechtler. Runder Tisch tritt zusammen.

Bildquelle: Gedenktafel am Haus, Ziegelstraße 30, in Berlin-Mitte, Von OTFW, Berlin - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11051437

Journalisten und Bürgervetreter können DDR-Stasizentrale in Ost-Berlin besuchen.
Der Runde Tisch tritt erstmals in Ost-Berlin zusammen.
Devisenbeschaffer Schalck-Golodkowski bleibt in Untersuchungshaft in West-Berlin und bestreitet alle Vorwürfe.

Hintergrund Runder Tisch


zu den Sendungen der Tagesschau vom Dezember 1989

08.12.1989: Ermittlungen gegen Honecker, SED-Führungsmitglieder werden verhaftet, Runder Tisch für Auflösung des AfNS.

Der Generalstaatsanwalt der DDR leitet gegenübr Erich Honecker ein Ermittlungsverfahren ein.
Weitere Politbüromitglieder werden verhaftet:
Will Stoph, Erich Mielke, Werner Krolikowski, Günter Kleiber
Parteitag der SED beginnt in Ost-Berlin, erstmals tritt Gregor Gysi auf.
Der Runde Tisch empfiehlt die Auflösung des Amts für nationale Sicherheit und fordert Wahlen am 6.Mai 1990.

Urlaub – Ständig neue Ideen: Die Spitzen des alten SED-Staates konnten in einem eigenen Hotel auf Rügen Urlaub machen. (SPIEGEL 52/1989)


zu den Sendungen der Tagesschau vom Dezember 1989

06.11.1989: Demonstranten ziehen in Leipzig zur Stasi-Zentrale.

In vielen Orten der DDR finden wieder Montagsdemos statt, in Leipzig ziehen Demonstranten zur dortigen Stasi-Zentrale.
Grundrisse des neuen Reisegesetzes werden in den DDR-Medien erläutert.
Die DDR-Opposition zeigt sich verhalten und skeptisch.


zu den Sendungen der Tagesschau vom November 1989

17.11.1989: Modrow kündigt Reformen an, Stasi soll “umgewandelt” werden.

DDR-Regierungschef Modrow kündigt tiefgreifende Reformen in Wirtschaft und Gesellschaft und eine Erweiterung der Wirtschaftsbeziehungen mir der BRD an.
Er erteilt “Wiederverienigungsgedanken” eine klare Absage.
Das Ministerium für Staatssicherheit soll in ein Amt für Nationale Sicherheit umgewandelt werden.
DDR-CDU erkennt Mitschuld an mißlicher Lage an.
Ihr Vorsitzender Lothar de Maiziere äußert sich entsprechend.
Allerdings hält er am Ideal des Sozialismus fest.


zu den Sendungen der Tagesschau vom November 1989

Leipzig: Museum “Runde Ecke”

Bildquelle: Von Appaloosa - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8551835

“Im August 1990 eröffnete der Verein in der ,,Runden Ecke in originalen Räumen der ehemaligen Bezirksverwaltung die Ausstellung ,,Stasi – Macht und Banalität”. Es entwickelte sich in den Folgejahren zu einer festen und kontinuierlich arbeitenden Größe in der Aufarbeitungslandschaft der Bundesrepublik.Heute klärt der gemeinnützige Verein vor allem über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des MfS auf und beteiligt sich aktiv am gesellschaftlichen Diskurs über Diktaturen, ihre Folgen sowie über Bürger- und Menschenrechte. Er berät auch Opfer der SED-Diktatur. Damit will er das Bewusstsein der Bürger für die Gefahren der Diktatur schärfen,..””(runde-ecke-leipzig.de)” mehr

Berlin: Stasimuseum

Bildquelle: Von Stasi-Museum - Stasi-MuseumAlbumarchiv von Stasi-Museum, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=63231919

Das Stasimuseum befindet sich im Haus 1 auf dem ehemaligen Gelände der Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Das Haus entstand in den Jahren 1960/61 als Dienstsitz Erich Mielkes, der von 1957 bis zum Ende der DDR Minister für Staatssicherheit war.Am 15. Januar 1990 nahmen Demonstranten die Stasi-Zentrale in Besitz. Eine Woche später beschloß der Zentrale Runde Tisch, ein Gremium aus Vertretern der SED-Diktatur und von Bürgerrechtsgruppen, daß in Haus 1 eine “Gedenk- und Forschungsstelle zum DDR-Stalinismus” eingerichtet werden solle. Da es bei dieser Absichtserklärung blieb, ergriffen Mitglieder des Berliner Bürgerkomitees und andere Bürgerrechtler die Initiative und begannen, den historischen Ort zu sichern. Sie gründeten im August die Antistalinistische Aktion (ASTAK) e.V., die am 7. November 1990 die “Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße” mit der Ausstellung “Wider den Schlaf der Vernunft” eröffnete. Seither ist Haus 1 als Museum, das später in Stasimuseum umbenannt wurde, der Öffentlichkeit zugänglich.( mehr)

Mit dieser Karte kommst Du rein und kannst jeden Tag ,außer montags , um 13 Uhr bei einer Führung dabei sein.
Hier residierten Erich Mielke und sage und schreibe 7000 Beschäftigten in der ehemaligen Stasizentrale in Berlin. Das Gelände ist natürlich viel größer, dass hier ist der Sitz des Ministers und der Oberen.
Diese 3 Räume hier gehörten zum unmittelbaren Machtbereich von Erich Mielke, der hier 32 Jahre bis zum Dezember 89 sein Unwesen trieb. Du siehst auch das Zimmer der Chefsekretärinnen und die Küche. Alles im DDR – Charme, auch nicht sehr protzig. Du kannst hier die DDR nicht nur sehen, sondern auch riechen. Mehr geht nicht.
Was auf den ersten Blick wie eine Wahlurne aussieht, ist ein Aktenvernichter, den und viele weitere die Stasi nutzte, um ab November im großen Stil Akten zu vernichten, um so ihre Verbrechen zu vertuschen.
Auf diesem Stuhl wurden „Politische“ Straftäter fotografisch erfasst.
Zum Schluss hier ein perfides wie perfektes Beispiel zur Bespitzelung von Leuten: die Stasi schreckte auch nicht davor zurück, Aufnahmen ihrer vermeintlichen Gegner aus einer Baumwurzel heraus zu machen. Die Kamera transportierte selbstständig bis zu 50 mal den Film weiter.